BRD 2011 (Eine ganz heiße Nummer) Regie: Markus Goller mit Gisela Schneeberger, Bettina Mittendorfer, Rosalie Thomass 95 Min. FSK ab 12
Eine furchtbar verklemmte, hinterwäldlerische Nullnummer - nur so dürfte dieses unsägliche Gähnstück heißen, bei dem sich selbst die treuesten ZDF-Zuschauer am Montagabend aufregen würden, weil nix passiert. Regisseur Markus Goller reitet auf der Regionalfilm-Welle und übernimmt gleich ein paar Darsteller von Rosenmüller für seine niedlichen Leutchen mit Dialekt - die san eh lustig!
Im Bayerischen Wald herrscht Wirtschaftskrise. Drei Frauen vom Tante Emma-Laden müssen für Hypothek und so in die Telefonsex-Branche wechseln. Total witzigerweise hat das Trio von Sex-Dingen so wenig Ahnung, dass man sich fragt, wieso der Landstrich um Regensburg nicht völlig entvölkert ist. Immerhin ist das Leben lustig mit Klogeräuschen und Verstopfungs-Dialogen, mit Hausfrauen-Yoga und trotz bösem Banker im BMW. Der Pfarrer betet für Arbeitslose und raubt den Klingelbeutel aus. Bis der Clou der dünnen Geschichte ohne Überraschung raus ist, dauert es 30 Minuten, in denen die hilf- und orientierungslosen Figuren nicht interessieren. Danach kommt das Filmchen auch nicht auf Touren, ihm fällt das Vergnügen ebenso schwer wie den Frauen das Stöhnen. Dazu grimassiert vor allem das Nesthäkchen Lena (Rosalie Thomass) wie auf der Laienbühne. Gisela Schneeberger tut einem als überqualifiziertes Kabarettisten-Urgestein schrecklich leid. Ganz entfernt erinnert das an „Die Herbstzeitlosen", die fidelen Schweizer Seniorinnen mit ihren sexy Trachten-Dessous. „Eine ganz heiße Nummer" hingegen würde es im TV nicht mal bis zur Werbepause schaffen, aber deswegen gibt es ja beim ZDF abends keine Werbung.