Frankreich, Italien, Iran 2010 (Copie Conforme) Regie: Abbas Kiarostami mit Juliette Binoche, William Shimell, Jean-Claude Carrière 106 Min.
Juliette Binoche spielt die Hauptrolle in dem vertrackten Beziehungsdialog „Copie Conforme", den der iranische Meisterregisseur Abbas Kiarostami extra für den französischen Star schrieb. Alles dreht sich dabei um Kopie und Fälschung: Ein amerikanischer Autor (William Shimell) stellt in der Toskana sein Buch über den Wert von Kopien in der Kunst vor. Eine Französin (Binoche), die hier ihren Kunsthandel betreibt, interessiert dies besonders, sie bittet ihn auf ein Treffen für den nächsten Tag. Das Treffen wird zum Ausflug in ein idyllisches Dorf, die Gespräche über Original und Fälschung verlagern sich zum Thema Beziehung und Ehe. Langsam werden die Andeutungen immer intimer, die Situation kippt: Spielen hier zwei Fremde miteinander oder hat dieses Paar tatsächlich genau in diesem Dorf vor 15 Jahren Hochzeit gefeiert und sich in den letzten Jahren auseinander gelebt?
Mit der ihm eigenen Beiläufigkeit von Autofahrten durch eine wunderbare toskanische Landschaft, von entspannten Gesprächen und scheinbar alltäglichen Ereignissen spannt der iranische Regisseur Kiarostami einen sehr reizvollen Bilder- und Gefühlsbogen. Juliette Binoche fasziniert mit der mutigen Offenheit ihrer Figur, einen liebevollen Neuanfang anzubieten. Das Repertoire von Emotionen auf ihrem Gesicht erstaunt immer wieder, dafür gab es 2010 in Cannes die Auszeichnung als Beste Darstellerin.