World Invasion: Battle Los Angeles
USA 2011 (World Invasion: Battle Los Angeles) Regie: Jonathan Liebesman mit Aaron Eckhart, Michelle Rodriguez, Ramon Rodriguez 116 Min.
Die Stadt der Engel, der Traumfabrik und der karriereträumenden Kellner liegt nach einem Angriff Außerirdischer als brennendes Kriegsgebiet darnieder, das von der US-Armee plattgebombt werden soll. Ein Trupp von Soldaten hat drei Stunden, um die letzten Zivilisten aus dem Stadtteil Santa Monica zu retten. Weshalb ausgerechnet L.A.? Einige Religiöse, viele amerikanische Landeier und ebenso europäische Filmkünstler betrachten die Stadt auch schon mal als Hort des Bösen und nicht als letzte Bastion der Menschheit. Doch solche Gedanken sind angesichts der Baller-Simplizität des aufgeblasenen Filmchens noch unvorstellbarer als Alien-Angreifer. Deswegen sei nun Los Angeles das Fort Alamo der USA und man darf munter die beliebten Kulissen vieler anderer L.A.-Filme in die Luft jagen.
15 Minuten Aufwärm-Training gibt es für das mäßig bekannte und geforderte Personal bevor ein Meteoriten-Hagel zum echten Weltkrieg, zum „War of the Worlds" wird. Dann brechen Panik und Durchhalte-Reden aus, massig Militär-Material füllt die Bilder. Wackelnde Kameras und hektischer Schnitt machen sich übermäßig breit, als wenn mit stärkster Feuerkraft die Erinnerung an den genialen, weil zurückhaltenden Alien Attack-Film „Monsters" ausgetrieben werden soll. Es gibt minimale Spannung bis zur ersten Begegnung in Nahaufnahme mit den metallischen und schwer bewaffneten Riesenameisen aus dem All. Danach sind die Gegner unspektakulär menschenähnlich. Die politische Analyse erkennt Kolonialismus, die veterinäre Untersuchung findet ein Herz als Ziel der Kugeln. Der Rest ist ermüdendes Geballer und Gerenne, zu dem man nur noch schweigen kann. Selbst die Vernichtung eines Mutterschiffes gerät so einfallslos, dass „Independence Day" dagegen wie ein intellektuelles Feuerwerk wirkt. Wer darauf steht, Jungens in Khaki durch die Gegend rennen zu sehen, kann hier Ersatz für seinen, nun von der konservativen Regierung verweigerten Kriegsdienst finden.