Israel, BRD 2010 Regie: Tomer Heymann 70 Min.
Eine Familiengeschichte, eine Liebesgeschichte und eine über jüdisch-deutsche Verhältnisse heute. Die tolle Dokumentation mit dem nicht martialisch gemeinten Titel „I Shot my Love" fängt auf sehr persönliche Weise eine Vielfalt von Themen ein: Die Mutter schenkte Tomer Heymann die erste Kamera, er wurde filmverrückt, nahm alles auf und Jahre später stehen die beiden Israelis zusammen bei der Berlinale auf der Bühne. Später lernt Tomer im Berlin den deutschen Andreas kennen. Der verliebte junge Künstler reist bald nach Tel Aviv. Selbst bei der sehr emotionalen Umarmung am Flughafen bleibt die Kamera in der Hand und ist auch ansonsten immer dabei. Mit der Mutter in der Wohnung, mit dem Geliebten unter der Dusche, wenn dieser Brecht singt.
„I Shot my Love" balanciert auf scheinbar beiläufige Weise verschiedene Aspekte seines Lebens und ist nie monothematisch wie viele israelische Dokumentationen aus der Generation der Nachgeborenen. Die sehr vielschichtige Dokumentation zeigt mehr Gefühl und Wahrheit, als die meisten Spielfilme.