14.3.11

Faster

USA 2010 (Faster) Regie: George Tillman Jr. mit Dwayne Johnson, Billy Bob Thornton, Oliver Jackson-Cohen 98 Min. FSK ab 18

Dwayne Johnson macht wieder in aller seiner immer noch hochtrainierten Körperherrlichkeit den schnellen und furiosen Driver. Dieser namenlose Fahrer kommt aus dem Gefängnis, wartet auf niemanden, läuft einfach los. Bis zu seinem Ford Mustang, der gut verstaut bereitsteht. Zur Innenausstattung gehört ein Revolver unter dem Sitz. Nichts hält Driver auf und selten ist ein Entlassener so schnell rückfällig geworden: Wie aus der Pistole geschossen knallt er einen Büroarbeiter ab. Die Polizei tappt noch im Dunkeln, da hat der Ex-Häftling schon einen älteren Herren in den endgültigen Ruhestand befördert. Es traf nicht unbedingt den Falschen, denn dieser wollte sich gerade über ein betäubtes Mädchen hermachen. Der ganze Staat sucht mittlerweile den wenig dezent arbeitenden Driver über die TV-Nachrichten. Auch ein aalglatter Yuppie - der Killer - bekam den Auftrag, den Mörder zu ermorden. Immer zu spät ist derweil ein Junkie mit Dienstmarke. Billy Bad Thornton, der Ex-Mann von Angelina Jolie, macht den Bad Lieutenant, hier einfach Cop genannt. Zehn Tage vor dem Ruhestand (so alt ist Billy Bob echt noch nicht!) scheint er im Gegensatz zu seiner Kollegin Cicero (Carla Gugino) nicht besonders wach oder interessiert, hinter das Motiv des Driver zu kommen.

„Faster" sieht wirklich gut aus und hat einige starke Momente. Das Styling des B-Pictures, das sich selbst etwas zu ernst nimmt, ist erlesen, von den aufgepumpten Körpern bis zum Wagen- und Waffen-Arsenal des Killers und seiner Edel-Gespielin klarst ausgeleuchtet. Der Killer Oliver Jackson-Cohen hat allerdings außer eng stehenden Augen vor lauter Luxus nichts zu bieten. Sein Duell mit dem Driver ist wie das von Mustang und Ferrari: Die Kraft der Natur gegen gelackte Edel-Pferdestärken. Der eine getrieben von Schmerz und Rache. Der andere will nur glänzen und könnte auch Bausparverträge verkaufen. Er tötet als Hobby und lässt sich mit nur einem Dollar bezahlen. Doch bei aller Bemühung von Kamera und Regie: Der tragische Held steht Dwayne The Rock Johnson ebenso wenig wie der Kindergarten-Cop oder -Clown. Billy Bob Thornton macht hingegen als kleiner, wirklich schäbiger Cop nachhaltig Eindruck. Nicht seine größte Rolle, auch nicht die dreckigste, die war der „Bad Santa". Es bleiben auf der Positivliste die rasante Verfolgungsjagd im Rückwärtsgang, ein paar starke Momente und die Endabrechnung mit drei Männern, drei Pistolen und drei Überraschungen.