3.11.10

Machete



USA 2010 (Machete) Regie: Robert Rodriguez, Ethan Maniquis mit Danny Trejo, Robert De Niro, Jessica Alba, Steven Seagal 105 Min. FSK ab 18

Robert Rodriguez sorgte 1992 mit dem Low Budget-Film „El Mariachi“ für eine Sensation: Ein guter Mexiko-Western, für fast kein Geld gedreht, wurde international ein Hit. Danach macht er das teure Remake „Desperado“ (1995) und mit seinem Kumpel Tarantino „From Dusk Till Dawn“ (1995). Seitdem genießt Rodriguez scheinbar Narrenfreiheit. Neben Kinder-Action („Spy Kids“, „Das Geheimnis des Regenbogensteins“), härtesten Comics („Sin City“) oder Horror („The Faculty“) erlaubt er sich sehr sinnlose Spielereien wie das Grindhouse-Projekt mit Tarantino. Dreckige und billige Filmchen, wie sie früher in kleinen schäbigen Kinos (Grindhouse) liefen. In seinem Teil „Planet Horror“ baute Rodriguez einen Trailer für einen Film ein, den es damals noch nicht gab: „Machete“ zeigte den mexikanischen Action-Opa Danny Trejo mit seiner prägnanten Mimik bei hirnverbrannten Aktionen. Genauso geriet jetzt der tatsächliche Film, der reichlich Überlänge für einen Scherz hat.

Der mexikanische Austragskiller Machete (Danny Trejo) soll einen texanischen Senator (De Niro) im Wahlkampf erschießen, der Auftrag ist allerdings eine Falle - Machete wird als ausländischer Sündenbock gejagt, der Politiker zum Held hochgejubelt. Doch in einer aberwitzigen Folge unglaublicher - und unglaublich brutaler - Szenen entkommt der simple Schlächter immer wieder und rächt sich an den weißen Schurken.

Originell ist dieser überzogene Actionfilm nur in der Menge verschiedener Arten, Menschen umzubringen. Oder vielleicht noch darin, die Verhältnisse in Texas auf den Kopf zu stellen: Jeder Weiße steht unter Verdacht und erweist sich schließlich auch als Verbrecher, während die Mexikaner die besseren Menschen sind. Unglaublich vor allem, dass bei diesem Brutalo-Blödsinn, der immerhin einige Millionen gekostet hat, Schauspieler mit Rang und Namen mitmachen: Robert De Niro, Jessica Alba, Michelle Rodriguez, Don Johnson und Lindsay Lohan werden ihren Auftritt sicher noch in vielen peinlichen Zusammenschnitten bedauern können.