29.3.10
Gesetz der Straße - Brooklyn's Finest
USA 2009 (Brooklyn's Finest) Regie: Antoine Fuqua mit Richard Gere, Don Cheadle, Ethan Hawke, Wesley Snipes, Ellen Barkin 140 Min. FSK: ab 16
Der Titel ist zynisch und schon am Anfang haben die „Helden“ verloren: „Brooklyn’s Finest“ - die Besten, ja „Edeltsten“ aus Brooklyn sind drei Polizisten, bei denen Moral oder alles andere, was man so mit diesem Job verbindet, längst verschüttet ist. Alkohol
Eddie Dugan (Richard Gere), ein Säufer mit Hang zum Selbstmord, steht sieben Tage vor seiner Pension. Der alte Streifen-Polizist wird von den Kollegen verachtet, weil er beim Einsatz im Katastrophengebiet keinen Einsatz mehr zeigt. Aber der Film gibt ihm recht: Ein junger Kollege wird erschossen, weil er nicht mehr mit dem Drückeberger Eddie Streife fahren wollte. Der nächste Neuling an seiner Seite schießt direkt auf harmlose Bürger.
Tango (Don Cheadle, „Hotel Ruanda“, „L.A. Crash“) ist ein Undercover-Agent im härtesten Drogenmilieu, der längst nicht mehr weiß, ob er noch ein normales Leben führen könnte. Ausgerechnet hier findet er im gerade entlassenen Ex-Boss Caz (Wesley Snipes) einen Freund. Doch obwohl dieser aussteigen will, soll Tango ihn der eiskalten Staatsanwältin (Ellen Barkin) ans Messer liefern.
Sal (Ethan Hawke) schließlich ist ein wahrer „Bad Lieutenant 3“. Ein fertiger Typ, zerrissen zwischen dem, was er seiner kinderreichen Familie geben will und was ihm der Polizeijob einbringt. Beim Einsatz ist er immer auf der Suche nach Drogengeld, um es selber einzustecken. Sal mordet sogar für eine größere, bessere Wohnung. Dabei quält ihn die Schuld ebenso wie die Schulden, aber Religion kann ihm keinen Trost mehr geben. Er will keine Vergebung, sondern Hilfe von Gott.
„Gesetz der Straße - Brooklyn's Finest“ singt in diesen drei lange unabhängigen Erzählsträngen ein dunkles Heldenlied auf die Polizisten in New Yorks Stadtteil Brooklyn („Smoke“). Regisseur Antoine Fuqua („Training Day“, „Bait - Fette Beute“) hat eindeutig eine Lieblingsatmosphäre, in die er seine Filme taucht. In den dunklen Ecken unserer Gesellschaft kämpfen kaputte Typen mit ihren verschiedenen Zerrüttungen. Moral ist auch hier sehr kompliziert. Das macht der Anfangs-Dialog klar, der vom Richtigen im Falschen schwafelt. Es sind immer die gleichen Klischees und Versatzstücke, sodass einem nur Einzelkritik bleibt: Wesley Snipes ist wieder knapp und eindrucksvoll. Gere hatte wohl nicht so viel Lust auf gequältes Dreinschauen. Das Finale spielt dann äußerst zynisch „Drehbuch“ mit diesen Figuren. Wer mitspielen will, darf hier direkt raten: Nur einer der drei überlebt ...