2.3.10

Boxhagener Platz


BRD 2009 (Boxhagener Platz) Regie: Matti Geschonneck mit Gudrun Ritter, Michael Gwisdek, Samuel Schneider, Jürgen Vogel, Meret Becker 102 Min. FSK: ab 6

Der „Boxhagener Platz“ liegt irgendwo zwischen „Sonnenallee“ und „Good Bye, Lenin“: Im Jahre 1968 erlebt der Schüler Holger Jürgens Ost-Berlin in Form kleiner und großer Dramen. Während sich sein Vater, der Volks-Polizist Klaus-Dieter (Jürgen Vogel) und seine Mutter Renate (Meret Becker) heftigst streiten, kümmert sich vor allem Oma Otti (Gudrun Ritter) um Holger und ist ein Fall für sich. Fünf Ehemänner hat sie schon unter die Erde gebracht. Ob sie deshalb so oft zum Friedhof geht? Oder weil zuhause der sechste schon schwer bettlägerig ist? Nebenbei werden bei der Gräberpflege auch geschmuggelter West-Kaffee und anrüchige Poesie ausgetauscht. Lieferant ist Karl Wegner (Michael Gwisdek), Ehemann sieben in spe und als Alt-Spartakist sowieso verdächtig. Vor allem als der Fischhändler und alte Nazi Winkler (Horst Krause) eines Nachts erschlagen wird. Ausgerechnet als Omas Mann ein letztes Mal vor die Tür geht und daraufhin verscheidet. Haben Winkler seine zu forschen Sprüche oder seine Gesinnung umgebracht?

Das Panoptikum eines Ost-Berliner Volksviertels „Boxhagener Platz“ strotzt nur so von historischen Anekdötchen, guten Darstellern und politischen Nuancen. So wie aber auch die eine Kulissenstraße in Babelsberg dies ganze Leben auffangen muss, hat auch der Film Probleme, aus den vielen netten Kleinigkeiten etwas Großes entstehen zu lassen.