7.12.09
Zombieland
USA 2009 (Zombieland) Regie: Ruben Fleischer mit Jesse Eisenberg, Woody Harrelson, Emma Stone, Abigail Breslin 88 Min.
Der Titel verklausuliert es nicht und der Film hält dieses Versprechen: „Zombieland“ ist ein Roadtrip durch eine USA voller Zombies und heute wäre es ein schockierender und das Kinopublikum wohl zutiefst irritierender Film, wenn die „Untoten“ nicht extrem makaber und „unmenschlich“ ins endgültige Jenseits befördert würden. Da ist jeder platzende Kopf ein Lacher und die Kamera gibt sich größte Mühe, die Matscherei von allen möglichen Seiten einzufangen. Dazu scheint es Haltungs-Noten für besonders lässiges Gehabe beim Zombie-Klatschen zu geben: Eine bei voller Fahrt beiläufig geöffnete Autotüre erhöht den Body-Count und steigert das Grölen im Publikum. Wahrscheinlich funktionieren einige Videospiele ebenso.
Ein großes Problem bekommen alle ernsten Rezensenten des Films damit, dass diese Serien-Tötung von Toten eine gänzlich unbedarfte Komödie ist. Eine Komödie, die auch ziemlich gut funktioniert. Der Stubenhocker Columbus (Jesse Eisenberg) überlebte die Zombie-Invasion ausgerechnet wegen der Eigenschaften, die ihn zum einsamen Eigenbrödler und Computer-Heini machten. Auf dem Weg nach Kalifornien kommt Jungfrau Columbus mit dem groben Raufbold und Super-Macho Tallahassee (Woody Harrelson) zusammen. Eine unmögliche Paarung und somit die perfekte Grundlage eines Buddy-Movies. Schwung bekommt die Reise in ausgestorbene Gegenden und Städte voller lebendiger Toter durch ein Schwestern-Paar, das die Jungs immer wieder beraubt und dumm aussehen lässt. Das Ganze mit guten Darstellern sowie witzigen Dialogen garniert und schon haben wir das Dilemma für die anspruchsvolle und moralische Filmkritik. Das lässt sich auch kaum auflösen und so soll ein letzter Gedanke Bill Murray gelten, dessen grandioser Auftritt als Zombie ihn wahrscheinlich ein Leben lang wie ein Geist verfolgen wird.