7.12.09
Ninja Assassin
USA 2009 (Ninja Assassin) Regie: James Mcteigue mit Rain, Rick Yune, Naomie Harris, Ben Miles, Sho Kosugi 99 Min. FSK: keine Jugendfreigabe
Wenn als Produzenten Joel Silver, Andy Wachowski und Larry Wachowski dabei sind, geht man selbst nach dem Flop "Speed Racer" mit Resten von Hoffnung ins Kino. Die Leute haben immerhin „Matrix“ gemacht. Ok, auch „Matrix 2+3“. Stimmt. Doch die Martial Arts-Geschichte „Ninja Assassin“ mit einem asiatischen Pop-Star (Rain) sowie einem Klopp-Star (Sho Kosugi) setzt sich weitgehend billig produziert zwischen alle Stühle. Dass der Film zudem noch fast ganz auf Berliner Straßen und in Berliner Studios gedreht ist, fügt eine Prise Fremdschämen zum Frust.
Was sind Ninja? Schwert-schlitzende Schlitzaugen, die so schnell säbeln, dass man nachher nur die blutige Sauerei auf dem Boden hat, ohne die Verantwortlichen schnappen und zum Aufwischen verdonnern zu können. Dafür zeigt „Ninja Assassin“ umso mehr die Ergebnisse: Hier rollen nicht nur Köpfe, hier liegt zwischen Arm dran und Arm ab nicht mal ein Filmschnitt - digitale Technik ist so toll! Zuerst geraten ein paar halbstarke Killer in den filmischen Fleischwolf dieser überflüssigen Metzgerei. Dann jagt eine Kommissarin die unsichtbaren und legendären Ninja. Sie und ihr Kollege verbreiten sofort die gewaltige Ausstrahlung uninteressanter TV-Kommissare, man erhofft und fürchtet also gleichzeitig die nächste Action-Sequenz. Die kommt auch, weil unter allen schwarzen Schlitzern, deren Ethos irgendwie auf das Niveau von privaten Söldnern runtergekommen ist, auch ein Guter steckt. Schade, dass man die irgendwie nicht unterscheiden kann. Deshalb zieht sich der Pop-Star Rain in seiner Rolle als Raizo auch öfters aus, um den knackigen Oberkörper mit den vielen Narben zu zeigen. Weshalb er gegen seinen alten Clan kämpft, zeigen Rückblenden in der Tradition von Kung Fu-Fighting. Nur hier ist der Meister Lord Ozunu (Kampf- und Klopp-Legende Sho Kosugi) ein ganz übler Kerl. Dazwischen funken die Spezialisten von Europol, die immer zu spät kommen und als Hackfleisch-Grundlage für die dann endlich mal sorgfältiger choreografierten Finalkämpfe dienen. Bei diesen wenigen aufwändig gestylten Szenen wird auch wieder eifrig mit digitalem Blut gemalt. Was würden wir ohne diese Computertechnik im Kino bloß machen und sehen? Mittelmäßige Action und ganz schwaches Schauspiel machen die Enttäuschung größer als man befürchtet hatte.