13.10.09
My Big Fat Greek Summer
USA 2009 (My Life In Ruins) Regie: Donald Petrie mit Nia Vardalos, Richard Dreyfuss, Alexis Georgoulis 91 Min.
Kulturelle Rundreisen können die Hölle sein, selbst wenn es in himmlische Gefilde geht. Eine verkrampfte, frustrierte Reiseleiterin gehört da ebenso dazu wie ein heruntergekommenes Hotel mit angeschlossener Baustelle. Eine ganze Busladung voller Klischees macht sich auf Rundreise durch Griechenland, um Reiseleiterin Georgia aufzulockern und ihr die Liebe zu finden. Nia Vardalos in der Hauptrolle kennen wir noch gut von „My big fat greek wedding“, dem Komödienhit aus ihrer eigenen Feder. Nun finden wir sie wieder in einem Reisebüro, diesmal in Athen.
Die ersten Minuten des Films sind ein Lamento über das schreckliche Griechenland und die furchtbaren Griechen, die immer nur wie „Alexis Sorbos“ tanzen, wenn wieder was nicht funktioniert. Am schlimmsten sind aber die Touristen, denen Georgia die Schönheit der Antike vermitteln will. Weil ihr Kollege seine Klientel lieber zum Strand, zum amerikanischen Imbiss und zum Nippes-Shopping führt, bekommt er die besten Noten und den Bus mit Klimaanlage. Doch vor allem dank der Hilfe des verwitweten Clowns Irv (Richard Dreyfuss) entspannt sich Georgia und entdeckt, dass hinter dem bärtigen Busfahrer ein wahrer Adonis steckt. Aus dem Haufen von touristischen Witznummern wird eine Gemeinschaft, die ihre Lebensreise intensiv genießt.
Nia Vardalos hat noch immer ihren natürlichen Charme aus „My big fat greek wedding“. Auch wenn dieser Film nur in Deutsch ähnlich heißt und mit dem Vorgänger nichts zu tun hat, wird der leichte Spaß die gleichen Zuschauer erfreuen. Richard Dreyfuss’ Irv sorgt als alleinreisender Liebesgott, der seine große Liebe, mit der er sich täglich stritt, schmerzlich vermisst, für das warme Gefühl. Etwas Weisheit aus Delphi, Witz, ein Flirt und fertig ist die unbedarfte Komödie für den sympathischen Kinoerfolg.
Regisseur Donald Petrie ist ein sehr unauffälliger Handwerker in seinem Fach. Er fing als Pizzabäcker an, hatte bei seiner „Mystic Pizza“ noch Julia Roberts als Zutat, aber sonst gibt er seinen Komödien selten Eigenes hinzu.