24.8.09

Horsemen


USA 2008 (Horsemen) Regie: Jonas Akerlund mit Dennis Quaid, Zhang Ziyi, Lou Taylor Pucci 90 FSK keine Jugendfreigabe

Es ist ein Klischee nicht nur des amerikanischen Films, dass Eltern ihre Kinder vernachlässigen, weil sie sich zu sehr um den Job kümmern. Der heftige, aber gute Thriller „Horsemen“ denkt dieses Dilemma bis zu einem bitteren Ende weiter. Hauptdarsteller Dennis Quaid trägt diese Version von „Se7en“ mit schwieriger Familiengeschichte.

Bissige Bemerkungen sind eine Spezialität des Polizisten Aidan Breslin (Dennis Quaid), der sich mit dem Krebstod seiner Frau und der Erziehung seiner beiden Söhne überfordert durch den Tag grummelt. Aber er kann auch aus einer Handvoll noch blutiger Zähne einiges über Opfer und Täter sagen. So wird er auf einen Mord angesetzt, der sich nach kurzem Rätseln als Tat von modernen vier Reitern der Apokalypse herausstellt. Die Verweise auf weitere Morde und die Hinweise auf vier tödliche Reiter beschäftigten Breslin derart, dass er noch weniger von den Problemen seiner Kinder mitbekommt. So muss der Kommissar die nächsten Opfer und auch seine Familie retten.

„Horsemen“ setzt nicht nur die Reihe von Thrillern mit besonders sadistischen Morden im Stile von „Se7en“ fort. Es ist auch Familienfilm und dieser Teil ist sogar der intensivere.

Dennis Quaid gelingt es hervorragend, den überladenen Witwer zu geben - mit der eigenen Familiengeschichte, den enttäuschten Söhnen und der unterdrückten Erinnerung an seine Frau, bei deren Tod er nicht anwesend war. Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen sind hier Thriller und Familie nicht nur nebeneinander gesetzt, sondern miteinander verbunden. Kommissar Breslin erkennt an den ersten Morden, was Kinder tun, um die Aufmerksamkeit ihrer Eltern zu erlangen. Rache der Kinder an versagenden Eltern wird hier zum Mordmotiv, so wie er in „Vinyan“ zum Horror und in Hanekes „Das weiße Band“ zum Psychorätsel wurde.

Der Videoclipper Jonas Åkerlund („Spun“) legt als Regisseur ein paar Mal starke und auch schauerliche Bilder hin. Einige Hindernisse für die Glaubwürdigkeit der Story von Dave Callaham werden von sehr guten Schauspiel-Leistungen überspielt. Neben Quaid beeindrucken Lou Taylor Pucci ("Thumbsucker") als der ältere Sohn Alex und die Chinesin Zhang Ziyi ("Tiger & Dragon") als ungeliebte Adoptiv-Tochter.