26.8.09
Brothers Bloom
USA 2008 (The Brothers Bloom) Regie: Rian Johnson mit Adrien Brody, Rachel Weisz, Mark Ruffalo, Rinko Kikuchi, Robbie Coltrane, Maximilian Schell 114 Min. FSK: ab 12
Nach dem Geheimtipp „Brick“ zaubert Rian Johnson nun die raffinierte Geschichte zweier raffinierter Trickbetrüger aus dem Hut, die schon als Kinder alle anderen Kindern an der Nase herumführten und ausnahmen. Ein grandios melancholischer Adrien Brody spielt den jüngeren Bloom, der als kleiner Junge lieber mit dem schönen Mädchen Hand in Hand gegangen wäre, als eine falsche Rolle zu spielen. So verabschiedet er sich nach Jahrzehnten von den Geschichten des älteren Bruders Stephen (Mark Ruffalo), die beide zu so erfolgreichen Gaunern gemacht haben. Bis sie einige Monate später den letzten Coup landen wollen.
Hemmungslos frech wie die Blooms ihre Raubzüge ausführt, erzählt Autor und Regisseur Rian Johnson. Da wird zum großen Auftritt der reichen Erbin Penelope (Rachel Weisz) mal nonchalant ein gelber Lamborghini in eine Mauer gesetzt. Zum Glück gehen danach die Türen noch nach oben auf. Ebenso raffiniert sind die Bilder und Schnitte, mit der die Geschichte und noch einiges mehr erzählt wird. „Brothers Bloom“ erinnert nicht nur entfernt und in dem Hauptdarsteller Brody an Wes Andersons Filme („The Darjeeling Limited“). Auch hier tummeln sich viele schräge Figuren in den Nebenrollen, darunter auch Maximilian Schell als einäugiger alter Gangster. Rachel Weisz brilliert als epileptische Fotografin, um nur eines von vielen perfekt ausgeführten Hobbys ihrer Penelope zu nennen. (Jonglieren mit Kettensägen wäre ein anderes.) Sie erzählt als einzige ihre ganz eigene Geschichte und nimmt dabei den traurigen Clown Bloom an die Hand.
Das äußerst amüsante Ergebnis sind skurrile Szenen wie den (inszenierten) Zusammenstoß eines Bonanza-Rades mit einem (neuen) gelben Lamborghini. Als Komödie ebenso wie als Gaunerstück wie als psychologisch trickreiche Brudergeschichte bieten die entsprechend des Klassikers „The Sting“ in Kapiteln eines großen Tricks erzählten „Brothers Bloom“ exzellentes und großes Vergnügen.