22.12.08

So finster die Nacht


Schweden 2008 (Låt den rätte komma in) Regie: Tomas Alfredson mit Kåre Hedebrant, Lina Leandersson, Per Ragnar 114 Min. FSK: ab 16

Droben im Norden Europa kann es in den langen Nächten schon mal passieren, dass man sich mit einer Vampirin anfreundet. Die Kinder gehen im Dunkeln zur Schule und das winterliche Taglicht hat auch kein langes Leben. So geschieht es dem schmächtigen zwölfjährigen Oskar in Kopenhagen. Die gleichaltrige Nachbarin, die er abends auf dem Spielplatz trifft, ist seltsam. Aber er mag sie trotzdem. Auch weil sie ihm beibringt, sich zu wehren. Die Mordserie in der Gegend steht erst einmal nur für die Zuschauer in direktem Zusammenhang, denn Elis Vater versucht müde und ungeschickt, frisches Blut für das Vampirmädchen zu finden. Und da müssen halt auch einige Nachbarn dran glauben.

Bis auf wenige heftige Szenen ist „So finster die Nacht“ eher ein ganz toller Jugendfilm als ein vor allem spannender Vampirfilm. Doch die Mischung macht das kleine schwedische Meisterstück zu etwas ganz Besonderem. Man verfolgt die schwierige Freundschaft zwischen Oskar und Eli ebenso mit viel Mitgefühl, wie man die Ausbreitung der dürstenden Vampire im Wohnkomplex mit Humor und leichtem Schaudern erlebt. Sorgfältigst in Figuren und Szenenzeichnung begeistert der Film, der in kein Genre passt. Vor allem die ohne große Effekte faszinierenden Bilder, wie beim ersten Mord im verschneiten Birkenwäldchen, dem selbst der störende weiße Königspudel keinen Farbtupfer gibt, weisen „So finster die Nacht“ als Perle im Europäischen Kinoalltag aus.