21.8.07

Tuyas Hochzeit


China 2006 (Tuya de hun shi) Regie: Quanan Wang Drehbuch: Wei Lu, Quanan Wang mit Nan Yu, Bater, Sen'ge, Zhaya, Baolier 96 Min.
 
In der Folge von "Urga" oder "Die Geschichte vom weinenden Kamel" gerät das traditionelle Leben der mongolischen Hirten auch in "Tuyas Hochzeit" unter die Räder der Veränderungen in Wirtschaft und Natur. Tuya (Yu Nan) hütet in der weitläufigen Steppe Schafe, sie versorgt den Mann Baolier (Peng Hongxian) und zwei Kinder. Baolier verletzte sich bleibend bei Bau eines neuen Brunnen, nun muss Tuya täglich weite Wege für das Wasser reiten und auch die ferne Quelle versiegt. Da Tuya es nicht mehr schafft, muss ein neuer Mann her. Baolier stimmt in die Scheidung ein, aber der Neue soll auch ihn im Haushalt belassen und nicht in ein Heim abschieben. Von den vielen, meist alten Bewerbern stimmt keiner zu. Nur der unglückliche Nachbar Shenge, selbst von seiner Frau verlassen, bleibt. Er steht mal hilfreich zur Seite, mal muss er besoffen in der Steppe aufgelesen werden.
 
Eine schöne, anrührende Geschichte, die Einblick in den Wandel einer naturverbundenen Lebensweise gewährt, Sympathien für die Figuren gewinnt und gut unterhält. So ein reizvoller Film mitten aus dem Mainstream internationaler Wohlfühlproduktionen kommt international im Arthaus-Kino an. Das weiß man, weil es nicht der erste Film dieser Art, vor diesem Hintergrund ist. So erhielt "Tuyas Hochzeit" im Februar bei der Berlinale einen Goldenen Bär, der die Artenvielfalt der Mongolei bereichern wird.