27.8.07
Lizenz zum Heiraten
USA 2007 (License to Wed) Regie: Ken Kwapis mit Robin Williams, Mandy Moore, John Krasinski 91 Min. FSK: ab 6
Nachdem sich harmlose Kerlchen in Hollywoodkomödien vermehrt mit gemeingefährlichen Schwiegervätern oder Analytikern auseinander setzen mussten, wird jetzt ein Pastor zum Psychopathen, der alles tut, um ein heiratswilliges Liebespaar auseinander zu reißen.
Obwohl Ben nicht übermäßig selbstsicher ist, liebt Sadie ihn und nimmt seinen Heiratsantrag freudestrahlend an. Die Zeremonie soll den Segen von Lieblingspastor Frank (Robin Williams) erhalten. Dessen Fürbitten könnten auch aus einer Comedian-Nummer stammen, sein unkonventioneller Religionsunterricht wirkt glatt sympathisch. Doch dann werden Ben und Sadie von ihm zum Hochzeits-Vorbereitungskurs mit rigiden Moralvorschriften zwangsverpflichtet. Kein Sex bis zur Hochzeit, das Zuspätkommen beim Gottesdienst wird mit einem Choral mittlerer Lautstärke bestraft.
Das Sexualleben soll nun mit Pastor Frank im Schlafzimmer besprochen werden, wobei - nicht besonders komisch - plötzlich unbekannte Vorlieben hervorkommen. Es gibt Gesellschaftsspiele, die selbst engste Familienbande zerreißen würden. Vom Besuch bei der Gynäkologie nehmen Sadie und Ben zwei schreiende, sabbernde, furzenden Babypuppen mit blauer Ersatzflüssigkeit mit, um die Elternschaft zu simulieren. Hier landet die schräge Komödie fast auf dem Territorium des Horrorfilms. Und schließlich muss Sadie mit verbundenen Augen Auto fahren, während Ben ihr panisch Anweisungen gibt.
In der gemäßigten Komödie veralbern immer wieder nette Leute einander und eine intakte, wenn auch ziemlich leblose Beziehung wird mit absurden Situationen vor konstruierte Probleme gestellt. Die Verhaltensweisen der Versuchskaninchen des Pastors gehorchen eher einer gewissen Ratlosigkeit der Drehbuchautoren als echten menschlichen Reaktionen. Da ist der heftige Humor der "Schwiegervater"-Filme so weit weg wie der nächste freie Hochzeitstermin in der Lieblingskirche.