12.2.07
Die Hollywood-Verschwörung
USA 2006 (Hollywoodland) Regie: Allen Coulter mit Adrien Brody, Ben Affleck, Diane Lane 126 Min.
In seiner Rolle als Superman war er schneller als eine Kugel. Doch im richtigen Leben erwischte ihn eine im Kopf. George Reeves (Ben Affleck), der berühmte Darsteller des Fernseh-Superman ist tot! Selbstmord. Sagt seine Frau, die mit Freunden eine Etage tiefer eine Party gefeiert hat. Selbstmord, bestätigt auch die Polizei. Doch der Privatdetektiv Louis Simo (Adrien Brody) stößt auf Unstimmigkeiten und überredet die Mutter des Toten, Nachforschungen anstellen zu dürfen. Hollywood wird umgekrempelt und vor allem ein Mogul lässt seine Beziehungen spielen.
Es ist das Jahr 1959. Für die Jugend bricht mit der Schlagzeile von Supermans Tod eine Welt zusammen. Wie der Sohn von Louis Simo lassen viele Jungs den Tränen hemmungslos ihren Lauf. Die Ex-Frau Simos verzweifelt darüber so, dass sie den unzuverlässigen Vater doch noch mal um Hilfe bittet. So wie es auch Betrogene und Eifersüchtige tun, denn Simo ist ein Schnüffler der billigen und schmierigen Sorte. Aber von anderen „Private Eye“-Filmen wissen wir, dass hinter der schmuddeligen Fassade ein gutes Herz schlägt. Und das will die Wahrheit wissen ...
Wie bei Superman und Clark Kent gibt es zwei Seiten im Leben von George Reeves. Vor der Kamera und den Fotoapparaten war er der strahlende, klinisch reine Star. Im Privatleben rauchte er und hatte Affären. Diese verlogene Spiel treibt das ganze Showbusiness und vielleicht gibt es auch ein paar Morde auf der dunklen Seite einiger Strahlemänner.
Die Geschichte von George Reeves ist eine wahre. Oder sagen wir, eine von den Varianten, die der Film präsentiert, könnte die Wahrheit sein. Reeves spielte von 1952 bis 1958 den Fernseh-Superman für Warner Bros., vorher hatte er eine kleine Rolle in "Vom Winde verweht". Der Todesgrund Lungenkrebs liegt eigentlich auf der Hand, so wie die zahllosen Zigaretten, die in diesem Film gepafft werden. Doch Simo vermutet eine mordende Ehegattin oder den eifersüchtigen und sehr mächtigen Filmproduzenten Eddie Mannix (Bob Hoskins). Dessen Frau Toni Mannix (Diane Lane) hält sich Reeves nämlich als Geliebten und war für seine Karriere verantwortlich.
Es ist eine schlechte Welt, dieses Hollywood-Land (so der Originaltitel). Die Polizei ist korrupt, der Rest abgrundtief verdorben. Da kann ein verzweifelter Detektiv nur Verlierer werden. Schön, dass in Tradition von „Chinatown“ und anderen strahlend dunklen Thrillern alles so glänzend aussieht. An der Oberfläche. Da halten auch die Schauspieler mit. Allen voran Adrian Brody („Der Pianist“), von dem man so was erwartet. Aber auch Ben Affleck, der vor allem in seiner J-Lo-Zeit Schlimmes zeigte, hält sich super als Superman mit zwei verschiedenen Gesichtern. Dieser Film wird einen nicht enorm im Leben weiter bringen. Die nächsten zwei Stunden überbrückt er allerdings spielend.