21.2.07

Bordertown


Großbritannien, USA 2006 (Bordertown) Regie und Buch: Gregory Nava mit Antonio Banderas, Jennifer Lopez, Sonia Braga, Maya Zapata, George Morgan, Martin Sheen 115 Min
 
Sehen braucht man diesen Film wirklich nicht. Es reicht, wenn drüber berichtet und das Thema weniger ausbeuterisch ins Bewusstsein gerufen wird. Hunderte Morde an Frauen mit Billiglohn-Jobs im mexikanischen Grenzort Juarez blieben ohne diesen Film unter dem Radar der Weltöffentlichkeit. Ohne diesen schlechten und verächtlichen Film.
 
Die karrieregeile amerikanische Journalistin Lauren (Jennifer Lopez) fährt widerwillig nach Juarez, um mit Hilfe ihres ehemaligen Partners Diaz (Antonio Banderas) über die Hintergründe der Morde zu recherchieren. Zufällig trifft sie auf die junge Eva (Maya Zapata), die vergewaltigt und lebendig begraben wurde, aber überlebte. In ziemlich unglaubwürdigen Szenen versucht Lauren, Eva zu schützen, und kann so die Täter identifizieren. Doch ihre Zeitung in Chicago (Chefredakteur Martin Sheen) lässt sich auch von den Betreibern der ausbeuterischen Montagestätten in Billigländern bestechen, der Artikel erscheint nicht und Lauren kämpft vor Ort für die richtige Sachen, nachdem sie sich an ihre mexikanischen Wurzeln erinnert hat.
 
"Gut gemeint" ist das positivste, was man zu "Bordertown" schreiben kann. Die Verquickung von Ausbeutung, Unterdrückung und Vergewaltigung mit Freiem Welthandel, Globalisierung und Unterhaltung bringt so den Opfern und Angehörigen weltweite Aufmerksamkeit und Lopez einen 'Artists For Amnesty'-Award. Regisseur Gregory Nava versuchte übrigens auch schon mit "Frida" die Karriere Salma Hayek aufzupolieren. Nun verpulvert er die Wirkung des Films anfangs mit bedrohlichen Effekten, mit unnötigem Theater, das immer wichtiger bleibt als die Geschichte der ermordeten Frauen.