25.1.06
Bitte Kinder mitbringen ...
...heißt es immer öfter auf Einladungen zu Pressevorführungen AM SONNTAG! Abgesehen davon, dass auch der Filmkritiker abseits von Rund-um-die-Uhr-Festivals und der üblichen Nachtarbeit ein Freund der 5-Tage-Woche ist, WAS SOLL DAS???
Was bringt es der Filmkritik, wenn um einen herum die Blagen plärren, man im Popcorn versinkt, Cola-Wellen die Sitzreihen runter schwappen und man sich im Sessel völlig verkrümmen muss, weil die Kleinen hinter einem sonst nichts mehr sehen? Die Hälfte des Films versteht man nicht wegen Schreiereien (Komödie) oder Gejammer (Bambis Mutter kommt in die Tiefkühltruhe).
Aber egal. In diesem Sinne einen Vorschlag an die Filmverleiher: Soll ich zu Spielbergs "München" meinen eigenen Geheimdienst-Killer mitbringen? Kenne zwar keinen vom Mossad - zumindest weiß ich es nicht - aber der Dieter würde gerne mitkommen. Der war ne Weile für den BND in Bagdad, dann in Australien und ist jetzt irgendwie arbeitslos. Er trinkt übrigens gerne Bier.
Und was machen wir beim nächsten Splatterfilm? In meiner Stammkneipe sitzt jemand, der sieht echt seltsam aus, redet manchmal mit sich selber, der macht bestimmt komische Sachen zu Hause ... Eigentlich sind die da alle seltsam. Soll ich die mal mitbringen, wenn wieder seltsame Leute reihenweise ihre Nachbarn abschlachten? Oder doch lieber ein paar stinkende, zerstückelte Leichen? Ohne deren Begleitung kann ich den Film echt nicht verstehen, wirklich!
Probleme habe ich echt bei den "ausländischen" Filmen, also denen die nicht aus den USA sind. Ich kenne zwar ein paar Asiaten, Afrikaner gibt auch an der Uni, aber die meisten machen selber was mit Film. Könnt ihr mir bitte vom Verleiher 1-2 mal im Jahr Alibi-Nigerianer oder -Ningboer zur Verfügung stellen?
Außerdem für den nächsten Tierfilm bitte Näpfe aufstellen, beim Zeichentrick nachher die mitgebrachten Fingerfarben aufwischen und auch an die Piazza für den Computer-Nerd denken, wenn mal wieder ein Videospiel verfilmt wird.