16.11.21

Das Land meines Vaters


Frankreich, Belgien 2019 (Au nom de la terre) Regie: Edouard Bergeon, mit Guillaume Canet, Veerle Baetens, Anthony Bajon, 104 Min. FSK: ab 12

Wie ein Cowboy reitet der junge Pierre Jarjeau (Guillaume Canet) durch die seine französischen Felder. Er kam zurück aus den USA, um den Hof des Vaters teuer zu erwerben. 17 Jahre und zwei Kinder später sieht die Welt mit Halbglatze und vielen Schulden anders aus: Der hartherzige Vater Jacques (Rufus) lässt sich immer noch abbezahlen. Meint aber trotzdem, er könne auf „seinem Land" machen, was er will. Vor allem die Vorbehalte gegen Pierres Frau Claire (Veerle Baetens) drückt er mit wenig freundlichen Worten aus. Dabei ernährt die liebevolle Ehefrau als Buchhalterin auf der Arbeit und zu Hause eigentlich die Familie. Trotz allem ist Piere glücklich mit seiner Familie, versteht sich hervorragend mit klugem Sohn, der ihn bewundert.

Trotz enormen finanziellen Drucks immer neuer Projekte und Schulden bleibt „Das Land meines Vaters" lange undramatisch, bis die „Krankheit durch Arbeit" zum Selbstmord führt. Pierre bringt sich mit seinem eigenen Giftcocktail um, Glyphosat ist auch dabei. Regisseur Edouard Bergeon verfilmt in seinem Debüt klug und berührend die eigene Familiengeschichte. Dass dies ein spektakuläres Thema ist, haben schon viele nordamerikanische Filme bewiesen. Dort richtete sich der Kampf vor allen Dingen gegen die Banken. Nun wird kein Gegner herausgestellt. Gegenübergestellt sind lediglich die alte, „bessere" Landwirtschaft des sturen Vaters, die aber auch ohne Antibiotika nicht überleben konnte. Das Drama packt mit authentischer, erdverbundener Erzählung und tollen Darstellern. Trotz des Dramas des Vaters wird es immer mehr der Film der großartigen Belgierin Veerle Baetens („The Broken Circle").