13.10.20

Astronaut


Kanada, England 2019 Regie: Shelagh McLeod, mit Richard Dreyfuss, Krista Bridges, Colm Feore, 98 Min. FSK ab 6

Aus dem Altersheim direkt ins All! Der pensionierte Straßenbau-Ingenieur Angus Stewart (Richard Dreyfuss) sucht allerdings nicht die schnelle Flucht als Astronaut vom Abstellgleis. Der freundliche Mann hat schon immer davon geträumt, ins All zu fliegen. Nacht für Nacht verfolgt er nun mit dem Fernrohr einen eindrucksvollen Kometen. Doch die Gesundheit des 75-Jährigen ist nicht die beste. Seine Frau starb vor einigen Jahren, die Tochter hat ihn zuhause aufgenommen. Dann verlost der visionäre Milliardär Marcus Brown (Colm Feore) - eine Mischung von Apples Steve Jobs und Amazons Jeff Bezos – einen Freiflug ins All. Vor allem Angus' Enkel überredet den Senior nun, sich für die Verlosung zu melden. Und der nerdige Ingenieur kommt, nachdem er beim Alter etwas schummelt, in die Endauswahl.

Die 58-jährige Regisseurin und Schauspielerin Shelagh McLeod inszenierte mit „Astronaut" ihren ersten Langfilm und eine eigentlich originelle Revolution gegen das Altern. Die Geschichte, auch von McLeod mit einer großen Sehnsucht und einer schönen Erinnerung geschrieben, könnte großes Kino geben. Aber letztlich und auch bei gutem Spiel von Richard Dreyfuss („Der weiße Hai", „Unheimliche Begegnung der dritten Art") bleibt der Film schluffig. Im Komischen, für das die netten Mitbewohner im Altersheim sorgen, hebt Clint Eastwood mit seinen vergleichbaren „Space Cowboys" viel leichter ab. Im Emotionalen läuft alles viel zu vorhersehbar und routinemäßig ab.