USA 2013 (Last Vegas) Regie: Jon Turteltaub mit Robert De Niro, Morgan Freeman, Kevin Kline, Michael Douglas, Mary Steenburgen, Jerry Ferrara 101 Min. FSK: o.A.
Vier Freunde und ein Hochzeitsausfall
In einer Super-Extra-Sonder-Besetzung spielen Robert De Niro, Morgan Freeman, Kevin Kline und Michael Douglas „Hang over 70". Oder auch „Das Beste kommt zum Schluss 2", worauf nicht nur die erneute Anwesenheit von Morgan Freeman hinweist. Aber bis „Last Vegas" zu seinem Besten am Schluss kommt, muss man etwas oberflächlichen Vegas-Glimmer und ein paar Belanglosigkeiten durchstehen.
Der reiche End-Sechziger Billy (Michael Douglas), ein Immobilien-Händler mit schmutzigen Witzen, stellt seiner wesentlich jüngeren Frau ausgerechnet auf einem Begräbnis unter lauter Scheintoten einen Heiratsantrag. Da sie Ja sagt, will Billy auch den Junggesellen-Abschied mit seinen alten Gesellen feiern.
Archie (Morgan Freeman) flüchtet nur zu gerne vor seinem nicht wirklich pflegebereiten Sohn. Sam (Kevin Kline) flieht den Trott seiner Ehe, bekommt aber von seiner Frau Viagra und ein Kondom mit auf die Reise. Nur der griesgrämige Paddy (Robert De Niro) muss wirklich überredet werden, weil er Billy nicht verzeihen will, dass dieser dem Begräbnis seiner Frau fernbliebt.
So streiten sich die Herren erst mal eifrig und mit sehr witzigen Worten, dann gibt es „die erste Party, die von der Krankenkasse übernommen wird" und zum Schluss wirkliche Weisheiten und so viel Sentimentalität, dass sich das Wohl- und Glücksgefühl über die ganze Filmerinnerung ergießt. Das Loblied auf die Freundschaft und die wahre Liebe überzeugt aber auch mit einer Unzahl komischer Einfälle, die äußerst gekonnt umgesetzt werden: Wer wollte nicht mal DeNiro als grimmigen Witwer sehen, der nur so tut, als ob er ein Mafia-Boss sei. Oder einen skeptischen Blick von Michael Douglas auf sich selbst im Spiegel. Dazu ein paar obercoole Tanzschritte und Flirt-Tipps von Morgan Freeman und Kevin Kline, der sich - ohne Brille besser aussehend aber halbblind - direkt an ein Rudel Transvestiten ranbaggert.
Jon Turteltaub, der bisher eher nur flachere Komödien („Cool Runnings") und meist mäßige Dramen („Das Vermächtnis der Tempelritter", „Duell der Magier") inszenierte, vielleicht mit Ausnahme von „Während du schliefst" (1995), gelingt nach langer Zeit mal wieder ein richtig sehenswerter Kinospaß.