USA 2011 (I Don't Know How She Does It) Regie: Douglas McGrath mit Sarah Jessica Parker, Pierce Brosnan, Greg Kinnear 89 Min. FSK o.A.
Da ackert sich eine Frau an allen Fronten ab, eifrig, fleißig und vor allem bemüht. Doch richtige Anerkennung ist ihr nicht gegönnt. Gemeint ist nicht die Hauptfigur dieses Films, Kate Reddy, sondern Sarah Jessica Parker, die nach „Sex and the City" als richtige Schauspielerin in anderen Rollen anerkannt werden will. Vergebens! So muss man sich nicht nur über eine ausgesprochen dämliche Argumentation in Sachen Herdprämien-Diskussion aufregen. Es ist auch ernüchternd, wie blass Sarah Jessica Parker angesichts von Mitspieler Pierce Brosnan bleibt.
Kate Reddy ist eine Karrierefrau mit dauerhaft schlechtem Gewissen, weil entweder die Familie, der Job oder der Mann zu kurz kommen. Der Kuchen für den Flohmarkt der Kinder soll ja enorm wichtig für deren Entwicklung sein, deshalb wird der gekaufte albern auf selbergemacht umgestaltet. Der Kindergeburtstag will geplant sein, während für die Investmentfirma Geschäftsreisen an der Tagesordnung sind. In witzigen Animationen und Situationen darf die beleidigte Tochter zicken und der Babysitter wird wichtigste Person im Haushalt. Jetzt macht auch der Mann Karriere und den gesteigerten Stress kommentieren sowohl schreckliche Momsters (Mum + Monster) wie auch der eklige Konkurrent aus dem Büro direkt in die Kamera. Da erweist sich Kates Plan, den Sparern das letzte Geld aus der Tasche zu leiern, als Hit. Trotz Chaos in der Handtasche mit Handy und Kinderkram, trotz eines Pitchings mit akutem Läusebefall darf sie mit dem Ober-Investor Jack Abelhammer (Pierce Brosnan) in New York ein neues Produkt entwickeln. Der Stress nimmt zu, bis sich Kate ein Wochenende frei nimmt und sich zu Familie bekennt.
Auf lustig gemacht sollen alltägliche Probleme berufstätiger Frauen mit der Serien-Ikone Sarah Jessica Parker einen erfolgreichen Frauenfilm ergeben. Darf deshalb das Drehbuch so hirnrissig sein wie die Familienpolitik der Regierung zwischen Von der Leyen und Schröder? Obwohl die Vorlage von Aline Brosh McKenna stammt, der Autorin von „Der Teufel trägt Prada", baut der Film völlig auf das Gefühl des Sich-Verstanden-Fühlens ohne wirklich Probleme oder Lösungen aufzuzeigen. Es hat sich nicht viel geändert seit Doris Day und Sandra Bullock.