24.7.11

Winnen op Alpe d’Huez

Winnen op Alpe d'Huez

 Da heißt jemand Siegen und siegt zwei mal bei einer der legendären Bergankünfte der Tour de France. Dieses Wortspiel ist den Niederländern mit Peter Winnen gegönnt, der 1981 und 1983 als erster die 14 Kilometer lange Steigung bezwang. „Winnen op Alpe d'Huez" ist den auch der Titel einer Sendung der NOS-Serie „Andere tijden Sport".

Die Geschichte eines arbeitslosen Lehrers aus Limburg, der auf seiner ersten Tour de France direkt Alpe d'Huez gewinnt, ist schon schön genug. Zusätzlich bemüht sich der Beitrag in 45 Minuten, Winnen, der mittlerweile Gedichte schreibt, mit bedeutungsvollen und schönen Bildern auch in Sachen Radsport-Poesie gerecht zu werden. (Winnen brauchte etwas länger für die 21 Kehren. Der Rekord von Pantani steht bei 37 Minuten. Der Autor dieser Zeilen meint, in jugendlichen Tagen 1.15 verbucht zu haben, kann sich aber nur an die Verzweiflungsschreie des Mitfahrers erinnern.)

Während Winnen mit dem alten Koga und der alten Übersetzung 30 Jahre später den Berg noch einmal angeeht, sieht man die Gesichter seiner Gegner bei betrachten der historischen Aufnahmen: Tour-Sieger Berhard Hinault wünscht immer noch, er hätte die 8 Sekunden Rückstand im Schlusssprint aufholen können. Der belgische Bergkönig Lucien van Impe, der viele Bergankünfte gewonnen hat, aber nie Alpe d'Huez, betont dauernd, dass Winnen ja kein richtiger Bergfahrer sei - so wie er!

 Am Ende sitzt oben ein zufriedener Mann. Liegt es am Vitamin B15 und Gelee Royal, den Experimenten des alten Teamarztes, der auch besucht wird, die sauber (sic!) notiert in Winnens Tagebuch notiert wurden. Der Held und Poet Winnen sieht heute gesünder, entspannter aus als Hinault, der mittlerweile so etwas wie der Kronprinz der Tour-Organisation ist.