6.12.10
Was will ich mehr
Italien, Schweiz 2010 (Cosa voglio di piu) Regie: Silvio Soldini mit Pierfrancesco Favino, Alba Rohrwacher, Guiseppe Battiston 126 Min.
Silvio Soldini zeigt ein paar Jahre nach „Brot und Tulpen“ eine nicht so sanft und beglückend verlaufende Affäre: Anna (Alba Rohrwacher) lebt mit ihrem lieben, aber nicht besonders attraktiven Mann zusammen. Die junge Frau hat einen guten Job in Mailand, irgendwann will ihr Freund auch ein Kind mit ihr. (Man sollte dem guten, rundlichen Kerl mal erzählen, dass man dafür im Bett nicht nur lesen darf.) Plötzlich tritt ein einfacher Kellner aus dem Süden des Landes in ihr Leben. Ohne viel Nachzudenken stürzen sich Anna und Domenico (Pierfrancesco Favino) aufeinander, ihre Leidenschaft entwickelt einen enormen Sog. Doch Domenico hat Frau, Kinder und immer Geldprobleme.
Die Figuren in Silvio Soldinis neuem Film machen nichts Überraschendes, sie sind eigentlich Klischees in dem, wie sie ihrem eingefahrenen Leben entfliehen wollen. Recht nüchtern entwirft „Was will ich mehr“ das Porträt einer unerfüllten Frau, die sich mit einer letztlich unerfüllten Affäre ablenken will. Die hervorragende Alba Rohrwacher gibt dem unspektakulären Verlauf einer ziemlich alltäglichen, aber dicht inszenierten Geschichte etwas Substanz.