30.11.09

(Traum) Job gesucht


USA 2009 (Post Grad) Regie: Vicky Jenson mit Alexis Bledel, Zach Gilford, Michael Keaton 89 Min. FSK o.A.

Die College-Abgängerin Ryden Malby (Alexis Bledel) ist bereit, ihren Platz an der Spitze einzunehmen. Aber das Naivchen mit Zusatzqualifikation Quasselstrippe schlagt hart im Leben auf. Kein Job, keine Wohnung und auch das Auto im Eimer - also bleibt ihr nichts als frustriert nach Hause zur Familie zurück zu ziehen. Dort hat das Drehbuch für sie eine Sammlung schrulliger Gestalten vorgesehen. Vater Walter Malby (Michael Keaton unterfordert) rennt immer neuen Geschäftsideen hinterher. Die freche, geizige Oma und der kleine, stille Bruder sollen verrückt sein und sind nicht halb so schrullig oder anstrengend wie ganz normale Verwandte im richtigen Leben.

Während Ryden ihre Jobsuche in der Provinz in schneller Montage erledigen darf, wartet der verliebte gute, sogar beste Freund James geduldig auf sein Happy End. Dabei weiß man schon nach 5 Minuten, wer der richtige Typ für Ryden ist. Echt anders als diese Sammlung von eigentlich völlig unproblematischen Nettigkeiten ist nur der brasilianische Medien-Macho von Nebenan: Ein entspannter Kreativer, wie vom anderen Stern in diesem Film voller Langeweiler.

Der Versuch, seine schräge Familie vorzuführen, ergibt bei diesem „Traumjob“ ein sehr schwaches Komödchen ohne Timing, ohne Schärfe. Alexis Bledel, ein Nichts in der Hauptrolle, kann vor allem lieb aussehen und mit großen Augen in die Welt schauen. Sie wirkt eher wie Modelchen oder ein Nettchen als wie eine Schauspielerin. Ihre Figur eines Bücherwurms, bei dem all die Literatur völlig rückstandslos am Gehirn abgeglitten ist, würde man selbst zum Kaffeekochen nicht einstellen wollen.

In der Werbung nennt man so eine Fehlbesetzung vielleicht „Wohlfühlfilm“ oder „nett“. Wenn ein Katzenbegräbnis im Pizzakarton mit Cats als Trauermusik den Humor-Höhepunkt eines Films darstellt, der circa 70 Minuten für eine Geschichte braucht, die andere im Vorspann erledigen, dann sollte es keine Jobs für die Verantwortlichen mehr geben.