21.11.09

New in Town


USA 2009 (New in Town) Regie: Jonas Elmer mit Renée Zellweger, Harry Connick jr., Siobhan Fallon 96 Min.

Renée Zellweger wird in die Wüste geschickt, genauer: in die Eiswüste. Als Managerin Lucy Hill soll sie im arg provinziellen Mittleren Westen eine Fabrik schließen, oder zumindest die Hälfte der Arbeiter entlassen. Die anfängliche Konfrontation zwischen der arroganten Zicke aus der Großstadt Miami und den sehr eigenwilligen Hinterwäldlern könnte sich zu einem gegenseitigen Verständnis entwickeln. Mit als Höhepunkt dem Liebesverhältnis zwischen der Heuschrecken-Lady und dem Gewerkschafts-Grobklotz (Harry Connick jr.). So weit der Drehbuch-Plan, dem der Film nicht nachkommt.

Der hochhackige Auftritt von Lucy Hill erfolgt so wenig subtil wie die Veralberung der geschwätzigen Dorfweiber. Jemand der so erfolgreich wie diese Managerin ist, kann sich nicht so dämlich anstellen - auch nicht als Frau, liebe Herr Produzenten. Dazu gibt es haufenweise lustige Gesichter, hinter denen man in Hollywood wohl Dorftrottel vermutet. So ein Konstrukt kann als „Willkommen bei der Schtis“ halbwegs gut gehen oder grandios scheitern wie hier. Als Ergebnis wünscht man diesem Ort gleich einen ganzen Schwarm von Heuschrecken, der alles schließt, vor allem die dauernd plappernden Münder. Bei einem Film, der längst abgewickelt gehört, ist dann der romantische Gegenpart entsprechend unattraktiv, da funktioniert auch rein gar nichts.

Ganz klar, so ein Trip in die Provinz ist kein Karrieresprung für die Darsteller. Renée „Bridget Jones“ Zellweger wirkt völlig verzweifelt in dieser Rolle, hat aber bei weitem nicht das schauspielerische Vermögen, diese inszenatorische Pleite noch rauszureißen. Ihr Gesicht sieht irgendwie komisch aus, aber sie hat kein Komödianten-Gesicht. So ein Verschicken in die Eiswüste gab es auch mal mit Huskies und Cuba Gooding Jr.  - wann haben Sie da letzte Mal von dem gehört? Eigentlich ist solch ein Stoff in den USA besonders beliebt, weil zwischen den kulturellen Zentren - oder Gegenpolen - von Ost- und Westküste anscheinend nur solche Hinterwäldler leben. Die wählten Bush und wollen im Kino auch mal ernst genommen werden. Diesen Film wollten allerdings selbst sie nicht sehen. Weshalb er in notorisch überfüllten deutschen Kinos startet, bleibt ein Rätsel.