17.11.09

Paranormal Activity


USA 2007 (Paranormal Activity) Regie: Oren Peli mit Katie Featherston, Micah Sloat 88 Min.

Ein abgebrühter und erfahrener Programm-Macher erzählte einst, wie unglaublich gut das „Blair Witch Project“ auf ihn gewirkt hat: Er kam zu spät ins Kino und wusste überhaupt nix vom Film. Wer also auch die volle Wirkungs-Breitseite des besonderen Horrors von „Paranormal Activity“ erleben möchte, sollte hier aufhören zu lesen und gleich ins Kino gehen...

Dieses Home-Video eines sympathischen Paares soll angeblich nur knapp über zehntausend Dollar gekostet haben, wenn es denn ein gemachter Spielfilm und nicht das Original-Amateurmaterial dieses Paares ist. Den unprofessionellen Look der Echtheit hält die Geisterjagd mit der Videokamera konsequent durch. So sehen wir am Anfang Micah (Micah Sloat), wie er sich mit der frisch ausgepackten Kamera im Spiegel filmt. Dann kommt die Freundin Katie (Katie Featherston) nach Hause - ein lustiges Pärchen, alles scheint in Ordnung. Erst langsam stellt sich heraus, dass ein Dämon Katie seit ihrer Kindheit verfolgt und nun auch die neue Wohnung entdeckt hat. Die Kamera soll seine Spuren einfangen. Wobei Micah die Bedrohung nicht ernst nimmt oder sie zumindest aufregend findet. Tagsüber, aber vor allem auch nachts, wartet man nun in steigender Spannung auf das Schreckliche, das Unerklärliche.
Der erste akustische Scheinschrecken geht auf Kosten der Eismaschine. Doch in der Nacht bewegt sich tatsächlich eine Tür. Ein wenig nur, mehr nicht. „Paranormal Activity“ schafft es, durch einfachste suggestive Mittel, mit Angst anzustecken lassen. Schon lange nicht mehr wurde der Raum außerhalb des Bildes so effektiv eingesetzt. Vor allem die Natürlichkeit der beiden Akteure lässt dabei die ganze Geschichte funktionieren. Zwar ist man immer an der Grenze, den Film albern zu finden. Aber das könnte auch ein Abwehrmechanismus sein, weil der Film trotz der scheinbaren Abwesenheit dramatischer Mittel und wider jede Erwartung ganz schön spannend ist.