18.5.09

Sunshine Cleaning

 

USA 2008 (Sunshine Cleaning) Regie: Christine Jeffs mit Amy Adams, Emily Blunt, Alan Arkin, Steve Zahn 94 Min.

 

Wenn man "Cleaner" hört im amerikanischen Film, denkt man in Richtung Harvey Keitel, der in "Pulp Fiction" die Leichenreste von dämlichen Killern beseitigte. Doch „Sunshine Cleaning" geht nur von der Berufsbeschreibung her in diese Richtung, das Genre ist ein anderes. Denn der Film erwies sich beim Sundance Film Festival, dem Mekka des us-amerikanischen Independent-Films, 2008 als Publikumsliebling.

 

Rose (Amy Adams) ist keine schillernde Erscheinung, die Zeiten als Cheerleader sind lange vorbei, das Leben schenkt der Putzfrau um die 30 nun nur ein Verhältnis mit dem verheirateten Polizisten Mac (Steve Zahn). Zudem kümmert sich Rose um ihre arbeitslose Schwester Norah (Emily Blunt), den verschrobenen Vater (Alan Arkin) und ihren 8-jährigen exzentrischen Sohn. Da der auf eine Privatschule muss – die anderen haben ihn rausgeworfen - braucht Rose viel Geld. Der ansonsten eher männlich dämliche Mac hat die Idee dazu: Die Tatorte von Verbrechen und die Fundorte von Toten sehen oft ziemlich blutig und auch sonst versaut aus. Mit der Reinigung ist eine Menge Geld zu machen und so eröffnet Rose die Reinigungsfirma Sunshine Cleaning. Eher humorig als hardcore sind die Anfangsschwierigkeiten der Schwestern mit Verunreinigungen, bei denen die Mädchen im Kino meist wegsehen. Doch es gibt Atemmasken und Parfüm gegen den Geruch und Reinigungsmittel gegen die Blutflecken. Nicht so einfach (auf) zu lösen sind die Familienprobleme. Vater hat wieder eine Ladung Krabben günstig gekauft, die gerade im Bad verrotten, und die Schwester fackelt einen Tatort ab…

 

Mit viel schwarzem Humor und tollem Schauspiel erzählen die Produzenten von „Little Miss Sunshine" wieder so eine  bittersüße Familiengeschichte. Alan Arkin ist erneut mit dabei und sorgt für die schrägsten Momente. Doch Regisseurin Christine Jeffs („Rain") gibt der Geschichte durchaus einen eigenen Touch, bei dem der Fokus auf der Situation der Frauen liegt. Rose darf die Hoffnung nicht aufgeben und bekommt dabei unerwartete Hilfe. Norah muss den Absprung zu ihrem eigenen Traum finden, und da „Sunshine Cleaning" ein sympathischer Wohlfühlfilm ist, wird ihr das auch gelingen.