10.10.06
Lucas der Ameisenschreck
USA 2006 (The Ant Bully) Regie: John A. Davis mit den Stimmen von Julia Roberts/Barbara Schöneberger (Hova), Nicolas Cage (Zoc), Meryl Streep (Queen), Paul Giamatti (Stan) 89 Min. FSK: o.A.
Das große Krabbeln bei den Animationen geht weiter: Nach "A Bug's Life" und "Antz" schrumpfen wir nun mit dem Kind Lucas unter die Grasnabe und erleben kriegerische Abenteuer. Die Animationstechnik machte dabei Fortschritt. Die Anima, die Seele blieb auf der Strecke.
Der von den anderen Kindern gepiesackte Lucas lässt seine Wut am Ameisenhügel im Garten aus. Das führt dort unten zu Überschwemmungen und anderen schrecklichen Katastrophen. Verzweifelt sucht Ameisenmagier Zoc nach einer Waffen gegen den riesigen Zerstörer. Und es klappt: Eine Tinktur lässt Lucas schrumpfen und vor dem Ameisen-Gerichtshof landen. Zur Strafe soll er wie eine Ameise leben. Als erstes muss er lernen, nicht alles alleine lösen zu wollen. Hier geht die Gemeinschaft vor. Dann wird er in höchster Not Ameisenkräfte in sich entdecken. Es steckt eine Ameise in jedem von uns...
Der technisch fortschrittliche CGI-Animationsfilm bietet reihenweise Abenteuer mit der Originalität von Sindbad, dem Seefahrer. Beim Kampf gegen die Wespen und den Insektenvernichter wehren sich martialisch gezeichnete Ameisen mit eigenen Waffen. Die Waffe der Animateure ist heutzutage der Computer. Regisseur John A. Davis hatte Erfahrung mit "Jimmy Neutron". Ähnlich bleibt "Lucas" mit der gleichen kühlen Künstlichkeit unnahbar, mit einem Design, das man früher gerne für Science Fiction anwendete. Positiv dabei vor allem der didaktische Ansatz, den "Zerstörer" bei seinen Kolonisierten leben zu lassen. So - und menschlicher - ließ T.H.White einst Arthur, den "König auf Camelot" die Tiere verstehen. Aber das ist ein Buch, was gar nicht Fortschrittliches.