9.10.06
Das kleine Arschloch und der alte Sack
BRD 2006 (Das kleine Arschloch und der alte Sack) Regie: Michael Schaack, Drehbuch: Walter Moers 79 Min.
Autsch, das ging daneben. Wie man mit dem ganz speziellen Humor vom "Kleinen Arschloch" tödlich langweilen kann, ist schon ein Kunststück. Dem extrem schlaffen Nachfolger des Erfolgsfilms gelang es! "Das kleine Arschloch und der alte Sack!" ist nicht komisch.
Der alte Sack (Stimme: Helge Schneider) landet per Förderband in der Hölle und findet dort alles klasse. Entgegen der christlichen Propaganda sind die Temperaturen angenehm, die 30.000 nymphomanischen Krankenschwestern willig und die Körperfunktionen des Alten wieder halbwegs fit. Satan, Arschlochs Alter Ego, präsentiert nicht ohne Stolz Lebens- und Laster-Qualitäten. Derweil versucht das kleine Arschloch mit schrägen Methoden Großvater wieder zu beleben, zumindest zu klonen. Als Versuchskarnickel muss Mischling Peppi herhalten, bei diesen Foltern können die Amerikaner in Guantanamo sich noch was abkucken!
Die Comics "Das kleine Arschloch" von Walter Moers haben was. Nicht für jeden Geschmack, ganz klar. Aber die Dreistigkeit mit dem der neunmalkluge Zwerg völlig respektlos jedes Tabu brach, ließ den Atem stocken und - in besten Momenten - dann laut loslachen. Von alledem blieb nix im zweiten Film: Platte Zoten, müde Provokationen, lahme Handlung. Mit Helge Schneiders freien Jazz-Improvisationen, für die sich die Handlung öfter ganz zurückzieht, vergrault das Filmchen die letzten aus dem Zielpublikum.