4.10.06
Lapislazuli
Österreich, Luxemburg, BRD 2006 (Lapislazuli) Regie: Wolfgang Murnberger mit Clarence John Ryan, Julia Krombach, Paula Nocker, Lena Stolze, Hans-Werner Meyer, Christoph Waltz, Gregor Bloéb, Vadim Glowna 106 Min. FSK: o.A.
Der glühende Meteorit bringt einen im Gletscher überwinternden Neandertaler-Jungen wieder ins Leben. Soweit die haarsträubende Einleitung zur im Weiteren dann durchaus gelungenen Jugendgeschichte "Lapislazuli". Im Gebirge trifft ausgerechnet die von ihrer Patchwork-Familie fliehende, 13-jährige Sophie auf den Jungen. Sie haben keine gemeinsame Sprache, trotzdem ereignet sich holterdipolter eine Art Verständigung. Während sie den Bahnhof sucht, meint er mit ähnlichen Klängen die Höhle, in der seine Ahnen ins Jenseits übergingen. Die Universalität des Halb-Waise-Sein eint die Kinder trotz einer um einige zehntausend Jahre verrückten Herkunft. Sophia lernt bei diesem Abenteuer mit viel frischer Bergluft, den Tod nicht als Ende, sondern als Teil einer Reise zu begreifen.
Das Familien-Abenteuer wurde vom Routinier Murnberger angenehm rasch erzählt, die Erzählstränge sind flüssig verbunden. Die didaktisch wertvolle Lerneinheit "Neandertaler" drängt sich nicht auf. Trotz einiger holpernder Momente bleibt die psychologisch stimmige Geschichte packend. Vadim Glowna bringt als Naturkauz etwas Magie hinein, ein depperter Wissenschaftler sorgt für Klamauk.