11.10.06

Die (Film-) Musik spielt in Gent

Flanders International Film Festival
 
Gent. Viel Filmmusik und reichlich deutsche Beiträge bestimmen das 33. Flanders International Film Festival, das große Filmfestival Belgiens (11. bis 21. Oktober). Seit vielen Jahren hat sich Gent zum wichtigsten europäischen Filmfestival mit dem Schwerpunkt Musik im Film herauskristallisiert. Gestern feierte man mit Tom Tykwers "Das Parfum" die Eröffnung. Passend, da ja Tykwer auch immer wieder Musik für eigene Film wie "Lola rennt" schreibt. Das Festival teilte mit, "der Film sei für den Wettbewerb deshalb hervorragend geeignet, da das Flanders International Film Festival in seinem internationalen Wettbewerb den Schwerpunkt auf den Einfluss der Musik auf den Film legt." So gibt es unter den vier Hauptpreisen auch den "George Delerue Prize for Best Music".
 
In den verschiedenen Sektionen zeigt sich wieder der internationale Trend, dass deutsche Filme im Ausland sehr geschätzt werden. Ganz im Gegensatz zu teilweise enttäuschenden Zahlen im einheimischen Kino. So sind "Knallhart" von Detlev Buck, "Requiem" von Hans-Christian Schmid, "Bye, Bye Berlusconi" von Jan Henrik Stahlberg, Matthias Glasners "Der freie Wille", "Komm näher" von Vanessa Jopp sowie mehr als zehn weitere Titel in Gent zu sehen.
 
Im Rahmen des Festivals werden traditionell auch die renommierten World Soundtrack Awards (WSA) an die besten Komponisten des letzten Jahres verliehen. Die Gala-Veranstaltung wird begleitet von einem Konzert mit Kompositionen von John Powell, Michael Giachino und Peer Raben. Der deutsche Komponist erhält zudem am Sonntagabend den Lifetime Achievement Award. Seit 1969 schrieb Peer Raben fast alle Musiken für die Filme von R. W. Fassbinder. Neben Kompositionen für Film und Fernsehen entstanden auch viele Kompositionen für das Theater - u.a. für Inszenierungen von Peter Zadek, Claus Peymann und anderen berühmten Regisseuren. Aber Peer Raben widmete sich noch einer weiteren Leidenschaft - dem Chanson. Über viele Jahre hinweg entstanden Chansons für Ingrid Caven zu Texten von ihm selbst, von R. W. Fassbinder und Hans Magnus Enzensberger.
 
Am 19. Oktober gibt der WSA-Gewinner von 2001 Craig Armstrong ein Konzert mit seinen Kompositionen zu den Filmen "Romeo & Juliet", "Moulin Rouge", "Ray" und "Love Actually".