22.3.21
Mighty Ducks: Gamechanger / Disney+ *
Irgendwo im Handelsabkommen zwischen den USA und Kanada muss es einen Paragraphen geben, der Hollywood zu mindestens zwei Eishockey-Filmen pro Jahr zwingt. Dementsprechend uninspiriert fallen diese aus. „The Mighty Ducks", eine Serie ungeeignet für die ganze Familie, ist ein weniger als lauwarmer Aufguss der drei gleichnamigen Kino-Filme aus den 90er Jahren. Der 12-jährige Eishockey-Fan Evan Morrow (Brady Noon) wird als zu klein aus dem leistungsorientierten Ducks-Team geworfen. Es war auch extrem spaßbefreit, dass einige Eltern 1000 Dollar für ein Trainingslager ausgaben und gleich zwei private Trainer engagierten. Dagegen startet Evans überfürsorgliche Mutter Alex (Lauren Graham) ein eigenes Team von Außenseitern, das vor allem Spaß haben soll. Aber dafür müssen bis zum nächsten Freitag sechs Spielerinnen oder Spieler zusammenkommen und angemeldet werden. Die Handlung basiert auf dem grundsätzlich unlogischen Prinzip, das seit Jahrzehnten niemanden stört: Da fliegen die Verlierer aus dem knallharten Siegerteam, wollen mit Außenseitern etwas ganz anderes anfangen, aber letztlich doch nur wieder gewinnen. Was ihnen auch im nicht wirklich spannenden, immer gleichen Finale gelingt. Emilio Estevez ist in dieser unnötigen Serie als anfangs unwilliger Hockey-Trainer Gordon Bombay das Relikt aus den alten Filmen. Der Rest ist dann so unglaublich lahm und vorhersehbar, dass man sein Disney-Abo direkt kündigen will. Doch es gibt ja noch Marvel-Filme.
PS: Lieber Verleiher, „Gamechanger" ist falsch geschrieben, quasi Rummenigge-Englisch („Am Ende des Tages..."). Der Originaltitel könnte es verraten: „The Mighty Ducks: Game Changers". Aber bei drei Worten im Titel, kann man ja schon mal falsches Englisch verbreiten, so von wegen Bildung der Kinder ...
„Mighty Ducks: Gamechanger" („The Mighty Ducks: Game Changers", USA 2021), Regie: James Griffiths, Michael Spiller, Jay Karas, mit Emilio Estevez, Lauren Graham, Brady Noon, zehn Folgen à 50 Min., FSK: ohne Angabe