5.7.20

Scooby!

USA 2020 Regie: Tony Cervone 94 Min.

Nach zwei schwer erträglichen Realfilmen kehren die überdrehten Geistergeschichtchen von vier Freunden und einem Hund „Scooby-Doo" wieder zum Zeichentrick zurück: „Scooby!" zeigt im netten Prolog, wie sich Shaggy und Scooby am Strand von Venice Beach kennen gelernt haben. Selbstverständlich können der einsame Junge und der Hund miteinander reden, sie sind beide sehr dämlich, verfressen und ängstlich. Überraschender ist da schon, dass in dem Kinderspaß nicht alles so überdreht daherkommt, wie in den bekannten TV-Folgen. „Scooby!" erzählt in Spielfilmlänge tatsächlich eine Geschichte, wenn auch die übliche von bösen Oberschurken und Freundschaften, die sich bewähren müssen.

Fred, Velma, Daphne und Shaggy sind seit 1969 ADHS-Ghostbusters, immer schreiend und rennend und in Panik, weil ihnen wieder neue Geister auf den Fersen sind. Diesmal will ein düsteres Genie ausgerechnet ihren tapsigen und verfressenen Hund Scooby entführen. Die Geschichte von Alexander dem Großen, seinem Hund und dem Tor zur Unterwelt ist Routine, die Ausführung allerdings mal richtig sorgfältig. Gute 3D-Animation gibt den Figuren Charakter und gestaltet die vielen Ideen richtig unterhaltsam. Es gibt einen albern dämlichen Superhelden und einen eigentlich bemitleidenswerten Schurken. Die niedlichen Sidekicks, mal gruselige, mal witzige Minions-Roboter, könnten auch in Star Wars auftreten. Oh, auch das Raumschiff, das mit einem Haufen Science-Fiction reingemischt wurde, heißt irgendwas mit Falcon. Für erwachsene Begleitpersonen gibt es netterweise ein paar selbstreflexive Scherze. Aus alberner Aufgeregtheit in seriellen Minidosen wird bei „Scooby!" ganz überraschend eine komplette Kinder-Unterhaltung, die auch noch vermittelt, wie dämlich soziale Medien sind. Albern hektisch rumgerannt wird selbstverständlich immer noch.