BRD 2020 Regie: Stefan Westerwelle, mit Alexandra Pfeifer, Yalany Marschner, Trystan Pütter, Helen Schneider, Katrin Pollitt 98 Min. FSK ab 0
Die Strenge einer Ballett-Klasse, dunkle Farben, großer Stress bis zur Prüfung – das kennt man vom neueren Tanzfilm für die Jugend als einengende Ausgangssituation. Und man weiß, dass bald ein cooler Hip-Hopper und ganz viele Farben auftauchen werden. Das gab es so in vielen Tanzfilmen, meist aus den USA. Aber warum soll man das nicht mal mit weniger Geld auf Deutsch nachmachen? „Into the Beat" holt aus den beschränkten Mitteln etwas Lokalkolorit und noch ein Identifikations-Filmchen für junge Jugendliche raus.
Katya (Alexandra Pfeifer) tanzt schon seit 15 Jahren Ballett und wird auch wegen ihres Vaters, einem berühmten Tänzer bewundert. Sie trainiert hart für ein Vortanzen bei der New York Ballet Academy und ein Stipendium. Ein schwerer Unfall des Vaters auf der Bühne erhöht den Druck auf sie. Die zufällige Begegnung mit einer HipHop-Truppe bringt ihr einen willkommenen Ausbruch und den idealen Tanz-Stil zum Austoben. Selbstverständlich verliebt sie sich auch bald in den stillen Vortänzer Marlon (Yalany Marschner). Zusammen wollen sie für ein Vortanzen bei der weltbekannten Street-Dance-Crew Sonic Tigers trainieren. Dafür lässt Katya auch die Ballett-Stunden sausen, was nicht lange gut geht. Der Vater drängt sie zur Konzentration auf den klassischen Tanz.
Es ist nett, wie dem Ballett-Mädel Katya, das wie Generationen immer den gleichen Schwanensee tanzt, erklärt wird, dass man beim HipHop keine Choreografien von anderen Leuten klaut und nachtanzt. Wie das gesagt wird, klingt allerdings sehr nach Sprüchen aus der Klamotten-Werbung. In Dialog, kameratechnisch und musikalisch ist „Into the Beat" halt Mitteldeutsche Filmförderung. Und wenn die Inszenierung nicht mitmacht, sieht der Tanz auch mal eher albern als cool aus. Das Rumgehüpfe wirkt dann nur noch aufgesetzt und lächerlich, wenn das große Massen-Tanzen von „Fame" bescheiden in der Hamburger U-Bahn läuft. Dabei leben diese in Serie produzierten, meist einfallslosen Tanzfilme doch davon, dass Dank Schnitt und Kamera alles atemberaubend gut aussieht.
„Mann, das ist so unfair! Wer bin ich denn eigentlich?" Auch wenn es der Dialog eher selten unterstützt, „Into the Beat" ist halbwegs anständig gespielt, adressiert Orientierungslosigkeit und Freiheitsdrang von Jugendlichen. So kommt dieser immer gleiche Film halt immer wieder an, was auch nicht schlecht ist.