7.7.20

Das Beste kommt noch


Frankreich 2019 (Le meilleur reste à venir) Regie: Matthieu Delaporte, Alexandre de la Patellière, mit Fabrice Luchini, Patrick Bruel, Zineb Triki 117 Min.

Der eine ist Pedant, immer korrekt, sehr pflichtbewusst, die meisten würden sagen: spießig und langweilig. Der andere lebt auf großem Fuß, den er sich nicht leisten kann. Macht aber selbst gepfändet mit Vollgas weiter mit diesem Leben. Arthur (Fabrice Luchini) und Cesar (Patrick Bruel), die beiden besten Freunde seit Kindertagen, passen so gar nicht zusammen. Aber als sie nach einem großen Missverständnis davon überzeugt sind, dass der jeweils andere nur noch wenige Monate zu leben hat, erklimmt die Freundschaft eine neue, vor allem komische Stufe.

Die „bucket list", die Wunschliste für eine absehbare Restzeit des Lebens, war schon im (Original-) Titel des Filmerfolges „Das Beste kommt zum Schluss" mit Jack Nicholson und Morgan Freeman die entscheidende Idee. Das immer wieder beliebte Sujet („Knockin' on Heaven's Door") zeigt diesmal zwei alte Freunde, die jeweils für den anderen, vermeintlich Todkranken diese Liste letzter Wünsche anstacheln und erfüllen. Das ist erst einmal komisch, vor allem so gespielt vom großartigen Duo Patrick Bruel und Fabrice Luchini. Wie schon in seinem Theater- und Filmerfolg „Der Vorname" baut das Autoren-Team Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière wieder auf Dialogwitz und gut gezeichnete Charaktere. Nur am Rande stellt der Film die Frage, wie man mit einer schweren Krankheit bei einem nahen Menschen umgeht.

In der sehr schematischen Handlung geht es allerdings eher holperig zum zerstrittenen Vater, zum Abschied von der schon lange getrennten Ehefrau oder zur Überwindung einer Flugangst. Alles austauschbar und irgendwie egal, hauptsache Bruel und Luchini können weiterspielen. Das ist bei den tollen Schauspielern zwischendurch richtig lustig. Dazu bleibt sehr viel einer wenig dezenten Musiksoße nicht ohne Erfolg auf dem Gebiet der Rührung. Bis zur schönen Grabrede, die alles über Freundschaft sagt, was der Film eigentlich zeigen wollte.