Frankreich 2019 Regie: Julien Abraham, mit Frédéric Chau, Medi Sadoun, Clémentine Célarié, Mylène Jampanoï 88 Min. FSK ab 0
„Made in China" ist inspiriert vom Schauspieler Frédéric Chau und knüpft an der rassistischen Masche von „Monsieur Claude" an: Wir dürfen anfangs über die Fremden-Klischees lachen, darüber dass man „diese Chinesen" (in Frankreich) ja nicht richtig versteht und sie nur als Boten vom China-Imbiss ansieht.
So eine ganz dumme Behandlung erfährt François (Frédéric Chau) auf einer Party. Ihn nerven die Fragen, wo er denn her käme, und die Gespräche über asiatisches Essen und Kung Fu-Filme. Aber das ist alles egal, als ihm seine Freundin erzählt, dass sie schwanger sei. Deshalb will er nach zehn Jahren wieder Kontakt zu seinem Vater aufnehmen. Doch der geht ihm aus dem Weg. Eine traumatische Vergangenheit um den tragischen Tod der Mutter ist aufzuarbeiten.
Bei den Trips zurück zur vielköpfigen Familie im chinesischen Viertel des 13. Bezirks, dass er sonst immer meidet, ist immer François' lockerer und lustiger arabisch-stämmiger Freund Freund Bruno (Medi Sadoun) dabei. Der darf deftig blöde sein und peinliche Scherze machen, weil er ja sowieso nichts kapiert. Deshalb veralbert man ihn beim ersten Familien-Essen auch damit, dass er gerade Hund verspeist habe.
„Made in China" veranstaltet ein eher nerviges als unterhaltsames Hin und Her um die Familienzusammenführung. Denn es geht erschreckend undramatisch eigentlich um Nichts, das durch Ignoranz und Stolz auf knappe Spielfilmlänge aufgeblasen wird. Der Bruch zwischen den Generationen ist hier mal keine Frage von Traditionen, die ansonsten immer ein reizvolles Thema solcher Filme sind.
Auf erstaunliche Weise erfährt man sehr wenig über die chinesische Gemeinschaft in Paris. Klar, wenn „unsere" Identifikationsfigur der größte Vollidiot ist. Der Film wird direkt ganz anders, wenn Bruno nicht dabei ist, aber da ist das Ende auch fast schon erreicht. Hauptdarsteller Frédéric Chau soll die Idee zu diesem Film geliefert haben und arbeitete am Drehbuch mit. Eine nette Idee, für die man sich erwärmen kann. Aber das allein reicht nicht für einen guten Film.