USA 2011 (Wanderlust) Regie: David Wain mit Jennifer Aniston, Justin Theroux, Paul Rudd, Malin Akerman, Alan Alda 98. Min.
Wenn sich jemand in ferner Zukunft oder einer anderen Galaxie das seltsame Paarungsverhalten der Apatow-Menschheit anschaut, wird er erst irgendeinen Ausschlag bekommen und dann direkt die Milchstraße für eine Schnellverbindung zum Orion planieren lassen. Man kann nur mit viel Humor ertragen, wie wenig originell oder komisch die Geschichten um unreife Erwachsene aus der Apatow-Produktion („Nie wieder Sex mit der Ex", „Ein Mann für alle Unfälle", „Superbad") ausfallen. Diesmal überrascht kurz Jennifer Aniston, wie sie mit ihrem Film- und Schauspielpartner Justin Theroux echten Screwball hinbekommt. Ihre beiden gescheiterten New Yorker Linda und Seth streiten, versöhnen, unterhalten und langweilen sich bei der langen Fahrt zu seinem Bruder in immer der gleichen Einstellung - und der Witz zündet. Dann strandet das Paar in einer alten Hippie-Kommune, erlebt eine rauschende und verzauberte Nacht. Der Versuch jedoch, länger mit den gewaltfreien Vegetariern, mit einem nackten Winzer und vor allem mit freier Liebe zu leben, scheitert. Auch als Film. War die erste Konfrontation noch originell und gut gespielt, verzettelt sich der zähe Rest des Komödien-Versuches auf geradezu unfassbare Weise. Klischees wie der charismatische Anführer, der sich als ekliger Verführer erweist, häufen sich umgekehrt proportional zu den ausbleibenden Ideen. So was lässt sich nur unter Drogen aushalten und eigentlich war der völlig bekiffte „Ananas Express" ja auch einer der besseren Apatow-Filme.