USA 2011 (Sushi - The Global Catch) Regie: Mark S. Hall 78 Min.
Der Dokumentarfilm über den weltweiten Siegeszug des Sushis und seine Folgen macht anfangs ganz, ganz viel Appetit. Vom Samurai-Film geht es zur Kunst, Sushi zu bereiten. Erst nach siebenjähriger Ausbildung darf der Lehrling vor dem Kunden ins Restaurant. Vom Fischmarkt geht es zurück in die Weltmeere, wo japanische Flotten die Fischer an vielen Küsten arm machen. Denn die Jagd auf den nicht nur geschmacklich faszinierenden Blauflossenthunfisch - bis zu 680 Kilo mächtige Viecher, für die weit über 100.000 Euro gezahlt werden - droht den einzigartigen Meeresräuber auszurotten. Seit die japanische Fluggesellschaft Anfang der 70er Lücken in ihren Frachtfliegern mit gefrorenem Thunfisch auffüllten und gleichzeitig überall auf der Welt Sushi in Mode kommt, wird die japanische Art zu speisen, ein Problem.
Die packende Dokumentation erzählt vom Wasabi und seiner antibakteriellen Wirkung, zeigt etwas seltsame polnische Kreationen mit süßer Soße in Lodz und einen Sushi-Popper aus der Rolle. Die Bewunderung für den König der rohen Fische steht der Perversion einer Thunfisch-Mast gegenüber, bei der 15 kg Sardinen gefüttert werden müssen, um dem gefangenen Fisch einen Kilo anzufetten. Das nennt man dann „nachhaltig". Ein Aktivist und Autor preist hingegen ökologisch verantwortlichen Sushi ohne verseuchten Zuchtlachs, bedrohten Blauflossenthunfisch oder andere ungesunde Sorten an. Der deutschstämmige, ehemalige Fischer Hagen Stehr versucht seinerseits, Thunfisch in Zuchtanlagen aufzuziehen.
„Sushi - The Global Catch" ist ein Genuss auch in seinen Bildern und der Montage. Doch Fans des kalten Fischs brauchen keine Angst zu haben - Sushi wird nicht verdammt. Nur ein verantwortungsvoller Umgang mit den Ressourcen wäre vonnöten. Dabei hilft der Fischratgeber von Greenpeace oder die Seafood Watch-App für den guten Appetit.