BRD 2011 Regie: Corinna Belz 101 Min.
Bilderkunst im Kino, das meist vom Kommerz beherrscht wird: Er findet die Bilder schlecht, die er begreifen kann, sagte der noch etwas jüngere aus der DDR stammende Maler Gerhard Richter (geb. 1932) im Jahre 1960. Und: „Über Malerei zu reden, ist sinnlos." Das bei solch prinzipiell schwierigen Voraussetzungen ein sehr gelungener Dokumentarfilm über einen der erfolgreichsten deutschen Maler dieser Zeit entstand, ist ein kleines, ein schönes Wunder. Corinna Belz beobachtet Richter recht einfach beim Malen einiger großformatiger Werke. Man erfährt von seinen witzigen Assistenten etwas über die klassischen Farben, die er verwendet, begleitet die Vorbereitungen einer Ausstellung in New York. Und Richter spricht doch - über das eine Bild, das nur eine „hübsche Stelle hat, da in der Mitte". Aber selbst der Assistent glaubt nicht, dass „es diesmal so bunt bleibt" obwohl es „doch so angesagt ist, in der Welt da draußen." Letztendlich bleibt das Reden über Bilder hilflos, denn „das ist das ... das die irgendwie machen, was sie wollen. Ich hatte sie ganz anders angelegt." Aber der Film von Belz gewährt nicht nur wertvolle Einblicke, er hat Witz, Spannung und viel Zeit, sich in Richters Schaffen zu vertiefen. Ein Glücksfall von Film!