2.6.09

Terminator - Die Erlösung


USA 2009 (Terminator Salvation) Regie: McG mit Christian Bale, Sam Worthington, Anton Yelchin 115 Min. FSK: ab 16

Einst war Keanu Reeves der Messias von „Matrix“. Jetzt scheint sich Christian Bale zum Erlöser von Filmserien zu entwickeln, die erzählerisch in Sackgassen steckten: Erst der Neuanfang von „Batman“ und jetzt beim „Terminator“, der sich vom Schrottwert her gefährlich dem „Robocop“ annäherte. Das Markenzeichen-Zitat „I’ll be back“ wird zwar nur einmal benutzt, doch diese Prophezeiung erfüllt sich für „Terminator“ - und scherzhaft auch für Arnold Schwarzenegger.

Trotz TV-Serie, in der man den „Terminator“ reichlich weiblich aufgehübscht hatte, war irgendwie die Luft raus aus dem Hase und Igel-Spiel zwischen düsterer Roboter-Zukunft und menschlicher Gegenwart. Immer wieder schickten die Maschinen neue Terminatoren, um John Connor - oder seine Erzeuger - zu ermorden, weil der dereinst in der Zukunft die Rebellion gegen die Maschinen anführen sollte. „Terminator 3“ wurde noch mit einem Noch-Nicht-Gouverneur Schwarzenegger und vielem „dummen deutschen Geld“ gedreht.

Jetzt weht ein anderer Film durch die nahe Zukunft: Im Jahr 2018 beginnt der Krieg zwischen Menschen und den Maschinen: Wie in „Matrix“ oder „Star Wars“ verstecken sich die guten Rebellen, während die Produktion von tödlichen Roboter-Maschinen auf vollen Touren läuft. John Connor (Christian Bale) ist aufgrund der Nachstellungen und Prophezeiungen zwar Heilbringer und Held unter den Widerstands-Kämpfern, doch das Kommando haben noch andere. Und die versuchen mit einem gekaperten Funksignal, Skynets Armeen von Terminatoren zu besiegen. Derweil macht sich ein bislang unbekannter Marcus Wright (Sam Worthington) auf die Suche nach Connor und rettet dabei ein paar verlorene Kämpfer, die für die Zukunft entscheidend sein werden.

Gar nicht so offensichtlich wie erwartet, spinnt der vierte Teil die „Terminator“-Saga weiter: Durch die Figur des Marcus Wright kommt ein spannendes Rätsel in die Action-Routine und auch der Darsteller des Connor, Christian Bale, kann seinen Helden aus der Eindimensionalität des dauernden Rennen und Flüchtens retten. Regisseur McG, der früher Videoclips drehte, betreibt Wiedergutmachung für seine Sünden mit „Charlie’s Angels“. Sein Mix aus vielen, vielen Effekten und ansprechendem Schauspiel funktioniert. So kann man nicht nur neugierig verfolgen, wie aus Riesen-Terminatoren Transformer und rasante Motorrad-Maschinen werden, auch Maschinen-Alligatoren gelangen ebenso gut wie ein digitaler Auftritt vom Original-Terminator Arnold Schwarzenegger. Dass thematisch die Kälte der Maschinen gegen die emotionalen Menschen gesetzt werden, muss man dabei nicht ernst nehmen. Wirklich ausfeilt sind auch die Gedankenkitzel mit Zeitreisen und Veränderung der Kontinuität nicht. Wieso John Conner diesmal seinen eigenen Erzeuger retten muss, interessiert im Rasen und Raufen kaum. Stimmig ist die düstere Stimmung einer Endzeit mit Apokalyptischen Reitern, die ihr eigenes Ölkännchen mitnehmen müssen.