16.6.09
Shopping-Center King
USA 2009 (Observe and Report) Regie: Jody Hill mit Seth Rogen, Anna Faris, Michael Peña 86 Min. FSK ab 12
Ronnie Barnhardt (Seth Rogen) ist Kaufhaus-Cop und Waffen-Narr, der sich beruflich aber mit Taschenlampe, Elektroschocker und Pfeffer-Spray unterfordert fühlt. Mit dem Auflaufen eines Exhibitionisten fühlt das etwas schwabbelige Muttersöhnchen, das entwicklungstechnisch zwischen Verlierer und Psychopath stecken geblieben ist, seine Chance gekommen. Ronnie hebt nach einer hochnotpeinlichen Verabredung mit einem komatös besoffenen Spatzenhirn völlig ab und bewirbt sich sogar bei der Polizei. Die dortige Psychologin analysiert treffsicher Wahnvorstellungen und ist damit so ziemlich die einzige Person mit etwas Verstand in diesem Film. Aber auch der coole Polizist (Ray Liotta), der von außen auf diesen „Fall“ angesetzt wird, verachtet den Kaufhaus-Clown standesgemäß und macht ihm mit viel Sadismus das Leben zur Hölle.
Doch genug des Handlungs-Leerlaufes, der sich vor allem sinnentleert zeigt: „Shopping-Center King“ ist die Idioten-Version richtiger Filme, die lahme Komödie soll die Geschichte eines Mannes sein, der ausrastet. Irgendwie wie DeNiro in „Taxi Driver“, nur hier ist alles lächerlich: Das Verbrechen, die soziale Umgebung eines Einkaufszentrums, die Gefühle für die falsche Frau. Soll man ernsthaft den Typen mit der Knarre verstehen oder bemitleiden, der alles „wegblasen“ will, nur weil sein Verstand nicht weiter als der Bauchumfang reicht?
„Shopping-Center King“ ist wieder ein Film mit einem Vollidioten in der Hauptrolle (und Seth Rogen spielt ihn nicht zum ersten Mal). Nur sind es nicht mehr Filme mit dem freundlichen Verlierer, der am Schluss endlich Anerkennung und das kleine Glück findet. Es sind Filme mit unsympathischen und sogar gefährlichen Idioten, die ihre Position durchaus verdienen. Und die bekommen trotzdem ihre Chance, was eine himmelschreiende Ungerechtigkeit ist - siehe Superstars. So knallt Ronnie am Ende den Exhibitionisten ab und bekommt dafür seinen Job zurück. Drückt das vielleicht die Hoffnung der Entscheider aus, für besonders viel Mist auch noch belohnt zu werden? Denn man fragt sich vor allem, wer solche Filme geschehen lässt. Immerhin kostet auch so ein Streifen einige Millionen. Und man stellt sich die Entscheider vor: Lauter infantile Seth Rogens in den Produktionsbüros Hollywoods ... jetzt wird die ganze Geschichte zum Horrorfilm.