29.5.07

Unbesiegbar


USA 2006 (Invincible) Regie: Ericson Core mit Mark Wahlberg, Greg Kinnear, Elizabeth Banks 104 Min. FSK: ab 6
 
Arbeitslosigkeit, Kriegsfolgen und der lokale Sportverein verliert dauernd - die Stimmung ist ganz unten in einer Kneipe der gebeutelten Industriestadt Philadelphia anfangs der 70er. Inmitten dieser Wirtschafts-Krise erfüllt sich der Traum eines jeden professionellen Sportschau-Sehers: Es besser machen dürfen als die trüben Tassen da auf dem Rasen. Für alle demoralisierten Männer nimmt der ehemalige Lehrer und von seiner Frau verlassene Vince Papale (Mark Wahlberg) an einem Probetraining teil. Als Quereinsteiger, der mehr Einsatz zeigt, bekommt er schnell Ärger mit den etablierten Profis. Doch das knackige Muskelpaket boxt sich durch, joggt endlos dort, wo "Rocky" die Treppen rauf stürmte. Weil zuhause nicht nur niemand, sondern auch nichts ist: Seine Frau hat die Wohnung beim Weggehen komplett ausgeräumt!
 
Der bescheidene, stille Vince entwickelt sich zum Hoffnungsträger all der Armen, Verzweifelten, der Kumpels, die vor der Fabrik um ihren Job streiken. In der grandiosen Wendepunkt-Szene kehrt der Junge aus dem Viertel zu seinen Kumpels auf dem Bolzplatz zurück, um im strömenden Regen und pathetischem Matsch "einfach zu spielen".
 
"Unbesiegbar" erzählt eine herrlich einfach gestrickte Geschichte, für die Ex-Straßenjunge und -Popstar Mark Wahlberg die ideale Besetzung ist. Derart stimmig kann das schematisch konstruierte Sportfilmchen sogar stellenweise überzeugen. Obwohl alles ziemlich glatt abläuft. Vince ist eigentlich nur ein guter Typ - dass die Frau weglief, hatte bestimmt nichts mit ihm zu tun. "Unbesiegbar" erzählt halt eine "wahre" Geschichte, eine Sportlegende, die nicht zu kritisch beäugt werden darf.
 
Die Standard-Moral dabei: Gib niemals auf, auch wenn alles den Bach runtergeht. Immer eine Dauerkarte des lokalen Vereins kaufen - statt zu streiken, die bessere Partei zu wählen oder sonst wie selbst aktiv zu werden. Den Rest gibt einem dieser fehlplazierte Film mit unendlich viel speziellem Sportgequatsche für Football-Fans. Von denen es in deutschen Kinos nicht so viele gibt. (Aber das wissen die amerikanischen Produzenten leider nicht, deshalb stopfen sie mit dem Kram unsere Leinwände voll.)