25.3.07

Hollywood-Star eröffnet Filmfestival Maastricht


Maastricht. Nicht nur die Fakten des "Film Festival Maastricht" (FFM), das gestern feierlich eröffnet wurde, beeindrucken: Vom 25. März bis zum 1. April werden im Filmtheater Lumiere mehr als 50 Filme in 120 Vorstellungen zu sehen sein. Zur Gala lud Maastrichts Bürgermeister Gerd Leers 200 Gäste in das Kinocenter Minerva, das man den ganzen Tag für dieses Event reservierte. Der schwedische Schauspieler Stellan Skarsgård war Star auf dem Roten Teppich. Mit seinen Rollen zwischen ausgezeichneten Arthouse-Filmen wie "Breaking the Waves" oder "Dancer in the Dark" und populärem Mainstream wie "Fluch der Karibik" in dem er - unter Tintenfischmaske - den Geister-Piraten Bootstrap Bill spielt, entspricht der europäische Star dem Charakter des europäischen Filmfestivals.

Aber auch der Schulterschluss zwischen Film und Politik ist bemerkenswert: Mit der Eröffnung des Filmfestivals feierten EU-Botschafter, Filmgrößen, lokale Politiker und Bürger der Stadt auch den Vertrag von Rom, der vor exakt 50 Jahren unterzeichnet wurde. Zur niederländischen Vor-Premiere des Films "Goyas Geister" von Milos Forman lud man Jubilare ein, die dieses Jahr zwischen dem Datum der Unterzeichnung der Maastrichter (7.2.) und der Römische Verträge (25.3.) fünfzig Jahre alt wurden.

Diesen besonderen Stellenwert hat sich die Filmkultur unter engagierter Führung von Jan Besselink über Jahrzehnte in der Maas-Stadt erarbeitet. Mit dem florierenden Filmtheater Lumiere und dem FFM, das nun im dritten Jahr unabhängig vom großen Partner Rotterdam agiert. Und nun seinerseits Entwicklungshilfe bietet. Auch für Aachen, das heute und morgen ein Mini-Festival im CineKarree feiern darf. Mit Filmen wie dem neuen Daniel Brühl "Salvador" (Mo. + Di. 19.30 Uhr), der überraschend spannende Anlagebetrugs-Dokumentation "Die Hochstapler" (Mo. 22 Uhr) und brandneuen Kurzfilmen von Studenten aus der Euregio (Di. 22 Uhr) setzt sich das ebenso anspruchsvolle wie populäre Programm Maastrichts jenseits der Grenze fort.

Dass neue geographische Grenzen in Europas Osten einen thematischen Schwerpunkt bilden, überdeckt dabei die unsichtbaren Grenzen, die der Film noch vor der Haustür zu überwinden hat. Festivalleiter David Deprez und sein Team mussten das ursprüngliche Konzept aufgeben, dieselben Filme in den beteiligten Städten Maastricht, Aachen und Tongeren zu zeigen. Das strikte Rechtediktat der Filmverleiher macht den grenzüberschreitenden Austausch unmöglich, der für Kaffee oder Fußballer mittlerweile selbstverständlich ist. Es gibt noch einiges zu tun in Europa.