3.1.07

Spiel auf Bew ä hrung


USA 2006 (Gridiron Gang) Regie: Phil Joanou mit Dwayne "The Rock" Johnson, Xzibit, Kevin Dunn 126 Min. FSK: ab 12
 
Wer jemals Blutgrätschen oder Olli Kahn in Zeitlupe erleben durfte, dürfte am Märchen zweifeln, dass solche Sportarten friedlicher machen. Aus Fußballspielen entstehende Kriege erscheinen logischer als Fanhorden, die sich plötzlich richtig gern haben. Doch der Ex-Wrestler "The Rock" hat mit dem (leicht autobiographischen) "Spiel auf Bewährung" ein versöhnliches Gegenargument.
 
Als Bewährungshelfer in einer Jugendstrafanstalt formt Sean Porter (The Rock) aus Mördern, Räubern und Gang-Mitgliedern ein Football-Team. Mit hartem Training und eiserner Disziplin gelingen ihnen einige völlig unerwartete Erfolge. Doch der größte Sieg für jeden Einzelnen ist im Kampf gegen die Kriminalität zu verbuchen. Klingt kitschig? Ist auch so!
 
Dwayne "The Rock" Johnson macht Sozialarbeit, wenn auch mit unkonventionellen Erziehungsmethoden. Eigentlich ein Hohn, dass einer, der in seiner Wrestling- und auch in der Film-Karriere immer das Prügeln vorgemacht hat (mit Ausnahme von "Southland Tales"), jetzt einen neuen Weg propagieren soll. Und außerdem: Sport bessert die Menschen? Da werden die Doping-Inquisitoren eine andere Meinung haben. Irgendwie muss man bei diesen amerikanischen Sportfilmen immer denken, dass solch eine autoritäre Ausbildung auch gute Soldaten für Irak und sonstwo produziert. Aber diesmal funktioniert das Schema Sportfilm, "Spiel auf Bewährung" bringt konventionell und glaubhaft rüber, dass die harten Jungs richtig auf das Prinzip Lohn für ehrliche (Trainings-) Leistung abfahren. Der Rest ist Routine. Lange Trainingseinheiten und das Erfolgsfinale hatten wir doch irgendwo schon hundertfach gesehen. Trotzdem lässt einem die durchaus glaubhafte Verfilmung einer "wahren Geschichte" hoffen, dass sie auch beim Zielpublikum Wege der Aggressionsbewältigung eintrainiert.