Finnland, Schweden 2022 (Pahanhautoja) Regie: Hanna Bergholm, mit Siiri Solalinna, Sophia Heikkilä, Jani Volanen, 90 Min., FSK: ab 16
Die perfekte Familie im perfekten Musterhaus für Instagram zeigt sich schaurig kalt, als eine Krähe erst ins Fenster und dann in den Glastisch stürzt. Mutter bricht dem Vogel vor den Kindern das Genick, nur verhüllt von einem Tuch. Doch am nächsten Tag hört die 12-jährige Tinja das Schreien des verletzten Tieres im Wald und findet neben ihm ein Vogelei. Das nimmt sie mit nach Hause, wo es riesig wächst und ein Monster entschlüpfen lässt, das Tinja immer ähnlicher wird. Es scheint nicht nur die personifizierte Unsicherheit des Mädchens in einer völlig kaputten Familie zu sein, es nimmt auch grausam Rache an störenden Mitmenschen.
Hanna Bergholm gestaltet ihren Mädchen-Horror mit einer fast niedlichen Kreatur, die an Skekse aus „Der dunkle Kristall" erinnert. Schaurig eher die Familie in Pastellfarben wie die Uniformen eines Kultes. Mit Bulimie und Blutflecken im Bett lässt sich der eher interessante als schreckliche Film leicht als Coming-of-Age einer jungen Frau lesen.