18.1.22

Niemand ist bei den Kälbern

Deutschland 2021, Regie: Sabrina Sarabi, mit: Saskia Rosendahl, Rick Okon, Godehard Giese, 116 Min., FSK: ab 16

Christin (Saskia Rosendahl) ist eine ziellose jungen Frau in landwirtschaftlicher Einöde eines Hochsommers mecklenburgischer Provinz. Sie lebt auf dem Bauernhof ihres langjährigen Freundes Jan (Rick Okon), verführt aber schnell und emotionslos den Windkraftingenieur Klaus (Godehard Giese) aus Hamburg. Immer ist Kirschschnaps zum Greifen nah und durch den älteren Ingenieur bewegt sich Christin endlich zum Aus- und Aufbruch.
Der Versuch, Ereignislosigkeit als Milieustudie interessant über Spielfilmlänge auszubreiten, misslingt hier fast komplett. Ausführliches Melken und anderes Ödes machen weder Gesellschafts- noch Landschaftsbild. Beim 74. Internationalen Filmfestival Locarnos gewann Saskia Rosendahl 2021 als Beste Schauspielerin verdient einen Silbernen Leoparden in dem ansonsten dürren Drama, bei dem einem wieder „Berliner Schule" als Schimpfwort einfällt.