USA 2021 (Hit-Monkey) Regie: Neal Holman, 10 Episoden von 22–27 Min.
Marvel-Fans aufgepasst: Die Nettigkeiten überzogener Großproduktionen sind vorbei, die Animation „Hit-Monkey" gibt filmisch und gewaltig seinem keineswegs jugendfreien Äffchen Zucker: Mit der Kaltschnäuzigkeit eines „Deadpool" ermordet der Killer Bryce einen hoffnungsvollen japanischen Politiker, der das korrupte Establishment angreift. Um kurz darauf im Gebirge von seinen Auftraggebern überfallen zu werden. Ein Rudel Schneemakaken rettet ihn, vor allem ein junger Schneeaffe ist von Bryces Waffen begeistert. Nachdem eine Organisation den Killer und auch die Affenfamilie brutal niedermetzelt, macht sich der einzig Überlebende Makake mit Bryces Sonnenbrille und Maschinengewehren auf nach Tokyo. An seiner Seite der Geist des Amerikaners, der nie aufhört zu schwätzen, aber auch den Lehrer des unerfahrenen Rächers gibt.
Ein Makake, „der eindeutig Aggressionsprobleme hat" (Bryce), im Blutrausch. Das klingt nicht nur nach Tarantino, das sieht trotz Animation auch so aus. Mit der Brutalität von Yakuza-Filmen und der ironischen Sprücheklopferei eines – ebenfalls toten – Deadpool begeistert „Marvel's Hit-Monkey" mit der Hemmungslosigkeit, die sich zwar Comics, aber so gut wie nie die Comic-Verfilmungen von Marvel erlauben.
Die Animationen schwanken zwischen eckigen Charakterzeichnungen und teils grandiosen Szenen. „Pollock mit Blut gemalt", nennt der in der ersten Folge verstorbene Held diese. Die Kombination eines Affen, der nicht sprechen kann und eines toten Killers, der sich den Mund fusselig redet, sorgt auch für reichlich Humor.