7.12.21

Plan A - Was würdest du tun?


Deutschland, Israel 2020, Regie: Yoav Paz, Doron Paz, mit August Diehl, Sylvia Hoeks, Michael Aloni, 110 Min., FSK: ab 12

Vom ersten Moment an packend, versetzt „Plan A" ins Deutschland nach Kriegsende. Ausgezehrt vom Konzentrationslager steht Max (August Diehl) als einziger Überlebender seiner Familie vor dem eigenen Haus und wird vom Eindringling, der ihn einst verraten hat, brutal niedergeschlagen: „Auch nach dem Krieg können wir Juden umbringen!" Aufgelesen von der jüdischen Brigade der Britischen Armee, soll Max nach Palästina gebracht werden. Doch er schließt sich Soldaten an, die Nazis aufspüren und eigenhändig aburteilen – siehe Tarantinos „Inglourious Basterds". Noch radikaler als diese „Haganah", die wirklich existierte, will sich eine Truppe namens „Nakam" rächen: Für jeden der sechs Millionen ermordeten Juden soll ein Deutscher sterben. Max schleicht sich im Auftrag der Haganah bei den Saboteuren um die traumatisierte Anna (Sylvia Hoeks) ein, radikalisiert sich bei den Vorbereitungen in einem Wasserwerk immer mehr...

Die Geschichten gebrochener Menschen in „Plan A" sind tief erschütternd. Und endlich lenkt mal keine nachlässige Kulisse von ihnen ab. „Wenn deine Familie grundlos ermordet würde, was würdest du tun?", lautet die Ausgangsfrage von Max. Die Antwort macht sich der Film nicht einfach. August Diehl verkörpert das Leid und den Konflikt genial hinter verhärmtem Gesicht mit unendlich tiefen Augenrändern. Stiller Gegenpol ist Anna, die durch eine eigene Hölle gehen musste. Eindringlich und ebenfalls oscar-reif von Sylvia Hoeks gespielt, die an der „Theater Academie Maastricht" studierte.